Internetseite für Christen aus Syrien gestartet

Internetseite für Christen aus Syrien gestartet
Kirchenmitglieder aus dem Libanon und Syrien können Nachrichten auf die Website stellen und bleiben dabei anonym.

Nachrichten von syrischen Christen aus dem Bürgerkrieg können ab sofort auf einer deutschen Internetseite verfolgt werden. Das evangelische Hilfswerk "Christlicher Hilfsbund im Orient e.V." habe die Homepage "www.syrien.webnode.com" eingerichtet, um die Informationen Interessierten unmittelbar zur Verfügung zu stellen, sagte der Initiator, der Hilfsbund-Geschäftsführer Andreas Baumann.

Die in deutscher Übersetzung veröffentlichten E-Mails stammten von Kirchenmitgliedern und Pfarrern, zu deren Gemeinden der Hilfsbund jahrelange Beziehungen unterhält, erläuterte Baumann. Die meisten Nachrichten kämen aus der Region der umkämpften Großstadt Aleppo, vor allem von Gemeinden der Union der armenisch-evangelischen Kirche im Nahen Osten, auch von deren Leitung in der libanesischen Hauptstadt Beirut sowie von Baptisten- und anderen Kirchengemeinden. Die Autoren seien dem Hilfsbund bekannt, deren Namen würden aber auf der Internetseite nicht genannt, um sie zu schützen.

Angst, die Kinder aus dem Haus zu lassen

Auf der Internetseite schreibt ein Pfarrer aus Aleppo Mitte September, dass das historische Viertel Jdaideh, in dem die ältesten Kirchen und Klöster fast jeder Konfession lägen, viele Tage eingekesselt und umkämpft gewesen sei. Fast alle Christen seien inzwischen geflohen. Ein anderer Autor schreibt, dass das neue Schul- und Hochschuljahr in Syrien beginne, die Schulen und die Universität aber mit Tausenden von Flüchtlingen überfüllt seien. Er habe Angst, die Kinder wegen der Kämpfe aus dem Haus zu lassen.

Der "Christliche Hilfsbund im Orient" unterstützt seit mehr als 100 Jahren Kirchen im Nahen Osten. Der Verein ist Mitglied im Diakonischen Werk in Hessen und Nassau.