Prozess um Manipulation bei Organverpflanzung in Göttingen begonnen

Prozess um Manipulation bei Organverpflanzung in Göttingen begonnen
Unter großem Medienandrang hat am Montagmorgen vor dem Landgericht Göttingen der Prozess gegen einen Medizinprofessor begonnen.

Der frühere Leiter der Transplantationschirurgie des Göttinger Universitätsklinikums muss sich wegen versuchten Totschlags in elf Fällen sowie wegen Körperverletzung mit Todesfolge in drei Fällen verantworten. (Az 6 Ks 4/13)

###mehr-artikel###

Der Mediziner soll bei der Meldung von Daten seiner Patienten an die zentrale Vergabestelle von Spenderorganen, Eurotransplant, absichtlich falsche Angaben gemacht haben. Bestimmte Kranke seien dadurch auf der Warteliste weit nach oben gerückt. Laut Anklage ist davon auszugehen, dass andere Patienten deshalb kein Spenderorgan erhielten und möglicherweise aus diesem Grunde starben.

Den Vorwurf der Körperverletzung mit Todesfolge begründet die Staatsanwaltschaft so: Der Arzt habe Patienten Organe eingepflanzt, obwohl dies gar nicht so nötig oder gar lebensgefährlich gewesen sei. Alle drei Patienten starben infolge der Eingriffe.

Der 46-Jährige Mediziner sitzt seit Jahresbeginn in Untersuchungshaft. Für das Verfahren sind zunächst 42 Verhandlungstage angesetzt.