Papst erteilt Freigabe von Drogen klare Absage

Foto: dpa/Claudio Peri
Papst erteilt Freigabe von Drogen klare Absage
Bei einem Besuch in einer Entzugsklinik in Rio de Janeiro hat sich Papst Franziskus vehement gegen eine Freigabe von Drogen ausgesprochen. Das Oberhaupt der katholischen Kirche, das anlässlich des Weltjugendtags nach Brasilien gereist ist, verurteilte Drogenverkäufer als "Händler des Todes".

Hunderte Gläubige begrüßten den Papst mit begeisterten "Viva Papa"-Rufen, als er am Mittwochnachmittag (Ortszeit) bei strömendem Regen im Krankenhaus São Francisco de Assis im Norden von Rio de Janeiro eintraf. Dort eröffnete Franziskus eine neue Station zur Behandlung Suchtkranker. "Eine Freigabe von Drogen ist keine Lösung", sagte er bei der Zeremonie. Vielmehr müssten die Probleme angegangen werden, die Ursache für den Drogenkonsum seien.

###mehr-artikel###

Franziskus sprach sich für ein stärkeres Durchgreifen der Justiz, bessere Aufklärung von Jugendlichen und die Vermittlung von Werten aus. Es war das erste Mal, dass der Papst seit Beginn seines Pontifikats öffentlich zu Drogen Stellung nahm. In Brasilien und mehreren anderen Ländern Lateinamerikas wird über eine Freigabe von weichen Drogen debattiert, um die ausufernde Kriminalität in den Griff zu bekommen.

Die Kirche steht an der Seite der Entzugswilligen

Drogenhändler verurteilte der Papst scharf. Sie wollten "Geld um jeden Preis". Aber auch "dem Egoismus in der Gesellschaft" gab Franziskus Schuld an dem Schicksal von Drogensüchtigen. "Wir müssen die umarmen, die es nötig haben", mahnte der Papst und versprach den Patienten der Klinik: "Die Kirche ist an Eurer Seite." Den Abhängigen legte er zugleich nahe, dass nur sie selbst den Weg zurückfinden könnten. "Der Weg ist lang und ermüdend, aber schaut nach vorn. Lasst nicht zu, dass Euch die Hoffnung genommen wird", ermunterte der Papst.

Im Wallfahrtsort Aparecida hatte der Papst zuvor vor rund 200.000 Gläubigen eine Messe gefeiert. Am Donnerstagabend trifft er mit den Pilgern des Weltjugendtages in Rio de Janeiro am Strand von Copacabana zusammen. Es werden mehr als eine Million Menschen erwartet.