Unicef: Weniger Genitalverstümmelungen

Unicef: Weniger Genitalverstümmelungen
Die Tradition der Mädchenbeschneidung verliert an Bedeutung.

Inzwischen spreche sich die Mehrheit der Menschen in den meisten betroffenen Ländern dafür aus, diese Form der Genitalverstümmelung abzuschaffen, heißt in einem Unicef-Bericht, der am Montag in Washington vorgestellt wurde. Dennoch gehe der Wandel in vielen Regionen nur langsam voran. Weiter liefen jährlich drei Millionen Mädchen Gefahr, an ihren Genitalien beschnitten zu werden, warnte das UN-Kinderhilfswerk. Weltweit müssten 125 Millionen Mädchen und Frauen mit den oft problematischen Folgen des Eingriffs leben.

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In dem Bericht wurde die Situation in den 29 Ländern in Afrika und im Mittleren Osten untersucht, in denen die Genitalverstümmelung hauptsächlich praktiziert wird. Danach gibt es deutliche Fortschritte im Irak, in Kenia, Liberia, Nigeria, Tansania und in der Zentralafrikanischen Republik. In einigen Ländern wie Ägypten, Dschibuti, Guinea und Somalia habe sich in den vergangenen Jahren aber wenig geändert, hieß es. Hier würden weiter mehr als 90 Prozent der Mädchen beschnitten.

In den meisten Ländern ist die Genitalverstümmelung den Angaben zufolge mittlerweile gesetzlich verboten. Aus Angst vor gesellschaftlicher Ausgrenzung werde der Brauch aber dennoch häufig weiter praktiziert. UNICEF kommt deshalb zu dem Schluss, dass Gesetze allein zum Schutz der Mädchen nicht ausreichen. Vielmehr müssten möglichst viele Frauen und Männer in den Prozess einbezogen werden, die Tradition zu hinterfragen und offen zu diskutieren.