Rassismus im Priesterseminar? Affäre soll rasch geklärt werden

Rassismus im Priesterseminar? Affäre soll rasch geklärt werden
Die externe Kommission zur Aufklärung der antisemitischen Vorfälle im katholischen Würzburger Priesterseminar kommt offenbar gut voran.

"Sie können davon ausgehen, dass wir an unseren beiden Grundsätzen Zeitnähe und Gründlichkeit festhalten", sagte der Vorsitzende der von Bischof Friedhelm Hofmann eingesetzten Kommission, der Bamberger Oberlandesrichter Norbert Baumann, am Montag dem Evangelischen Pressedienst (epd) auf Anfrage. "Wir sind völlig auf der Spur", ergänzte Baumann. Einen konkreten Zeitplan könne und wolle er aber nicht nennen.

Bericht erst nach Abschluss

Der Jurist betonte, dass es nach Abschluss der Ermittlungen durch die Kommission einen Bericht geben werden. Neben Baumann gehören dem Gremium der emeritierte Würzburger Judaist Karlheinz Müller und der Bamberger Theologieprofessor Thomas Weißer an.

Den Vorwürfen zufolge sollen sich mehrere der derzeit 18 Seminaristen des Seminars judenfeindliche Witze erzählt, nach dem gemeinsamen Abendessen nach einem "Neger" zum Abräumen gerufen und Musik der umstrittenen Band "Frei.Wild" gehört haben, der man rechte Tendenzen nachsagt. Auch von einer Feier anlässlich Adolf Hitlers Geburtstag am 20. April im Bierkeller des Seminars war die Rede.