Zukunftsforscher: Menschheit steht vor Zeitenwende

Zukunftsforscher: Menschheit steht vor Zeitenwende
Die Menschheit steht nach Einschätzung des Zukunftsforschers Stephan Rammler vor einer Art Zeitenwende.

In naher Zukunft werde es radikale Veränderungsprozesse geben, sagte er am Montagabend in der "Zukunftskirche" auf dem Hessentag in Kassel. Dies sei insbesondere Folge der demografischen Entwicklung. In 20 Jahren werde es bereits neun Milliarden Menschen auf der Erde geben.

Schon heute sei ein großer Teil der Menschen in Asien auf dem Weg in die Mittelklasse, sagte Rammler. "Die Torte, die zu verteilen ist, wird aber nicht größer. Wir werden uns einschränken müssen." Insgesamt werde das 21. Jahrhundert ein "pazifisches Jahrhundert" werden. Europa werde nur noch dann eine Rolle spielen können, wenn es gemeinsam in die Zukunft gehe.

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Änderungen werde es auch im Urlaubsverhalten geben, sagte Rammler. Billigflüge seien beispielsweise weder ökonomisch sinnvoll noch nachhaltig. Abgesehen davon würden durch den Klimawandel die Temperaturen in vielen Urlaubsregionen im Sommer auf 40 bis 45 Grad steigen und einen Aufenthalt dort unmöglich machen. Ein moderner Tourismus in Deutschland werde hingegen zusätzliche Beschäftigungsmöglichkeiten bringen.

Die Kirchen seien heute ein Spiegel der Gesellschaft, sagte Rammler. Sie sollten ihr gesellschaftspolitisches Engagement stärken. Als Beispiel nannte Rammler die 70er, 80er und 90er Jahre, als die Evangelischen Akademien Plattformen für wichtige gesellschaftspolitische Diskurse gewesen seien.