Ausstellung dokumentiert erstmals RAF-Terrorismus

Ausstellung dokumentiert erstmals RAF-Terrorismus
Die deutschlandweit erste große historische Ausstellung zur Terrororganisation "Rote Armee Fraktion" ist ab Freitag (14. Juni) im Stuttgarter Haus der Geschichte zu sehen. Unter dem Titel "RAF - Terror im Südwesten" werden mehr als 220 Exponate zur Entstehung der linksterroristischen Gruppierung, den Attentaten, zur Inhaftierung leitender Terroristen und der Nachgeschichte gezeigt.

Der Terror sei durch die Herkunft vieler RAF-Mitglieder, aber auch durch den Sitz der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe und das Gefängnis in Stuttgart-Stammheim besonders stark mit dem Südwesten Deutschlands verknüpft, sagte Museumsleiter Thomas Schnabel am Donnerstag.

Auf 500 Quadratmetern werden vor allem Text-, Bild- und Filmdokumente der RAF-Geschichte gezeigt. Nicht die Täter stünden dabei im Vordergrund, sondern die Taten sowie die Frage, wie Gewalt entsteht und welche Folgen sie hat, sagte Ausstellungsleiterin Paula Lutum-Lenger. Ein 36 Meter langer roter Trichter zeigt am Anfang den zeitlichen Kontext, darunter Bilder vom Vietnamkrieg und dem Tod von Benno Ohnesorg, und führt schließlich an seiner schmalsten Stelle zur Entführung des Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer. Ein weiterer Teil untersucht, wie 1977, nach den Suiziden der Topterroristen in Stammheim, gesellschaftlich ein Weg aus der Gewalt gesucht wurde.

Die Ausstellung ist bis zum 23. Februar in Stuttgart zu sehen. Sie hat 300.000 Euro gekostet. Zu den herausragenden Exponaten gehört das Motorrad, von dem aus Generalstaatsanwalt Siegfried Buback erschossen wurde. Aber auch der "Pizzaofen" aus der Gefängniszelle von Jan-Carl Raspe wird gezeigt.