Polizei löst Neonazi-Konzert in Brandenburg auf

Polizei löst Neonazi-Konzert in Brandenburg auf
Die Polizei hat am Samstagabend ein Konzert von Neonazi-Bands im brandenburgischen Finowfurt aufgelöst.

Nachdem mehrere Besucher während des Konzerts den "Hitlergruß" gezeigt hätten, seien die rund 650 Besucher gegen 21 Uhr aufgefordert worden, das von der Polizei umstellte Grundstück bei Eberswalde zu verlassen.

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Daraufhin sei das Konzert beendet worden und die Gäste hätten das Areal freiwillig verlassen, sagte ein Polizeisprecher am Sonntag auf epd-Anfrage. Ein weiteres Eingreifen der Polizei sei nicht notwendig gewesen.

Die Polizei war mit 700 Beamten aus Hundertschaften verschiedener Bundesländer im Einsatz. Bereits auf den Zufahrtsstraßen sei jeder Besucher des Neonazi-Konzerts überprüft und Autos kontrolliert worden. Nach Angaben der Polizei hatten Beamte bereits am frühen Nachmittag Textpassagen vernommen, die möglicherweise den Tatbestand der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erfüllten. Daraufhin hätten die Bandmitglieder nach Feststellung ihrer Identität einen Platzverweis erhalten.

Am Abend habe dann eine weitere Band ein Lied gesungen, das als Verstoß gegen das Jugendschutzgesetz auf dem Index steht. Auch in diesem Falle sprach die Polizei Platzverweise aus. Als dann nach 20 Uhr mehrere Besucher beim Auftritt einer weiteren Band den "Hitlergruß" zeigten, löste der Polizeiführer das Konzert auf.

Mehr als 500 Gegendemonstranten

Mehr als 500 Menschen hatten am Samstag in Finowfurt gegen das Konzert protestiert. Aufgerufen zu den Kundgebungen hatten die Initiativen "Finowfurt - Nazifrei", das Aktionsbündnis "Bunte Schorfheide" sowie die Linkspartei. Zu den Demonstranten zählte auch der stellvertretende Ministerpräsident des Landes, Helmuth Markov (Die Linke).

Zu dem Konzert auf einem Privatgelände waren rund ein Dutzend Rechtsrock-Bands angekündigt, die bis zum späten Abend spielen sollten. Nach Angaben der Polizei traten schließlich neun Bands auf.