Ethikratsmitglied: Forschungserfolg bei Stammzellen überschätzt

Ethikratsmitglied: Forschungserfolg bei Stammzellen überschätzt
Der stellvertretende Vorsitzende des Deutschen Ethikrates, Wolf-Michael Catenhusen, warnt davor, mit Hoffnungen auf Heilungserfolgen ethische Schranken bei der Stammzellforschung aufzugeben.

Man müsse sich im Klaren sein, dass das ein Weg sei, bei dem menschliche Embryonen erzeugt und zerstört würden, sagte Catenhusen am Freitag im WDR 5 Morgenecho. Damit stelle sich die grundsätzliche ethische Frage, ob menschliches Leben zu technischen Zwecken erzeugt werden dürfe.

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Catenhusen hält den Forschungserfolg bei den geklonten menschlichen Stammzellen für überschätzt. Einige Fachleute hielten die Studie nicht von klinischer Relevanz, sagte er. Das bedeute, dass man in den nächsten zehn bis für Jahren nicht mit einer Anwendung beim Menschen rechnen könne. Bisher gebe es keine Anwendung embryonaler Stammzellen in der Medizin. Das seien alles Zukunftshoffnungen.

Es sei beruhigend, dass es in Deutschland bei der Stammzellforschung klare Grenzen gebe, sagte das Ethikratsmitglied. Außerdem gebe es als ethisch vertretbare Alternativen andere Stammzellformen, die nicht aus Embryonen gewonnen würden.

In einem Experiment war es US-Forschern gelungen, menschliche Stammzellen aus einem eigens geklonten Embryo zu gewinnen. Die Gewinnung der Stammzellen ist in Deutschland verboten. Ein Import menschlicher embryonaler Stammzelllinien ist unter strengen Auflagen erlaubt.