Hessische Kultusministerin: Islamunterricht teilweise verpflichtend

Hessische Kultusministerin: Islamunterricht teilweise verpflichtend
Die Teilnahme am islamischem Religionsunterricht in Hessen wird Pflicht für Mitglieder der Verbände Ditib und Ahmadiyya.

Für andere muslimische Kinder stehe der Unterricht offen zur freiwilligen Teilnahme, sagte die hessische Kultusministerin Nicola Beer (FDP) am Montagabend in Frankfurt am Main. Der Islamunterricht wird in Hessen im kommenden Schuljahr 2013/2014 eingeführt. Die Türkisch-Islamische Union der Anstalt für Religion (Ditib) und die Ahmadiyya Muslim Jamaat wurden von der Landesregierung im vergangenen Jahr als Religionsgemeinschaften und Träger des Religionsunterrichts anerkannt.

###mehr-artikel###Der Unterricht der Ditib und der Ahmadiyya wird laut Beer an 25 Grundschulen in der ersten Klassenstufe im Umfang von zwei Schulstunden pro Woche beginnen. 19 muslimische Lehrkräfte nähmen derzeit an einer Weiterbildung an der Universität Gießen teil. In den folgenden Schuljahren komme jeweils die nächste Klassenstufe dazu, bis alle Klassenstufen versorgt seien.

Modellversuche zum islamischen Religionsunterricht gibt es in fast allen westdeutschen Bundesländern, in Nordrhein-Westfalen seit Beginn dieses Schuljahres an mehreren Grundschulen. In Bayern besuchten 2012 etwa zehn Prozent aller muslimischen Kinder einen islamischen Religionsunterricht.