Bundestag beschließt deutliche Erhöhung der Contergan-Renten

Foto: dpa/Frank Leonhardt
Bundestag beschließt deutliche Erhöhung der Contergan-Renten
Die Contergan-Renten werden deutlich erhöht.

Der Bundestag beschloss am Donnerstagabend in Berlin, dass contergangeschädigte Menschen rückwirkend von Januar an statt bisher maximal 1.152 Euro im Monat bis zu 6.912 Euro erhalten sollen. Die Höhe der Rente richtet sich nach der Stärke der Schädigung und liegt gegenwärtig zwischen 255 Euro und höchstens 1.152 Euro im Monat.

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Knapp 2.700 Menschen beziehen eine Contergan-Rente. Nur wenige erhalten die Höchstrente. Zehn Prozent leben im Ausland, auch sie haben Anrecht auf die erhöhten Leistungen. Die Anhebung der Renten kostet den Bund jedes Jahr 90 Millionen Euro.

Außerdem stellt er 30 Millionen Euro pro Jahr für zusätzliche Anschaffungen, Wohnungsumbauten oder individuelle Bedarfe zur Verfügung, die gesondert beantragt werden können.

Die Opposition hatte eine finanzielle Beteiligung des Contergan-Herstellers Grünenthal an den steigenden Ausgaben verlangt.

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Das Pharmaunternehmen mit Sitz in Aachen hatte Contergan 1957 als Schlaf- und Beruhigungsmittel auf den Markt gebracht. Es führte zu schweren körperlichen Missbildungen bei Neugeborenen, deren Mütter es in der Schwangerschaft eingenommen hatten.