Zwei liberale Rabbiner in Erfurt ordiniert

Zwei liberale Rabbiner in Erfurt ordiniert
In der Neuen Synagoge von Erfurt sind am Mittwoch zwei Rabbiner ordiniert worden. Neben den beiden Absolventen der jüdischen Theologie am liberalen Abraham-Geiger-Kolleg in Potsdam wurden auch zwei jüdische Kantoren in ihr Amt berufen.

Thüringens Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) würdigte die fünfte Rabbinerordination seit Gründung des Kollegs vor 14 Jahren als Beitrag zur neuen Entfaltung jüdischen Lebens in Deutschland.

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Zu dem Festakt waren zahlreiche Rabbiner und Persönlichkeiten des jüdischen Lebens aus dem In- und Ausland in die Thüringer Landeshauptstadt gekommen, darunter Vizepräsident Josef Schuster vom Zentralrat der Juden in Deutschland. Für die evangelische Kirche nahmen die mitteldeutsche Bischöfin Ilse Junkermann und der Erfurter Regionalbischof Christian Stawenow teil.  

Rabbiner Alexander Nachama ist seit November 2012 Gemeinderabbiner in Dresden. Adrian Michael Schell betreut neben seiner Tätigkeit als Jugendleiter der Union progressiver Juden in Deutschland die Jüdische Gemeinde Hameln. Ministerpräsidentin Lieberknecht betonte, es sei alles andere als selbstverständlich, dass in Deutschland junge Absolventen nach ihrem Studium wieder zu Rabbinern ordiniert werden.

Kantor Isidoro Abramowicz stammt aus Buenos Aires und untersuchte in seiner Masterarbeit musikalische Kaddisch-Traditionen in Frankfurt am Main. Nikolai David aus Serbien begann sein Kantorenstudium 2008 am Abraham-Geiger-Kolleg.

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Das Abraham-Geiger-Kolleg an der Universität Potsdam wurde 1999 gegründet. Die ersten drei Absolventen wurden 2006 in Dresden zu Rabbinern ordiniert. Es folten weitere Ordinationen in Berlin und Bamberg, darunter der ersten Rabbinerin in Deutschland nach dem Holocaust.