Ehemaliger EKD-Ratsvorsitzender Huber kritisiert Tanzverbot-Gegner

Ehemaliger EKD-Ratsvorsitzender Huber kritisiert Tanzverbot-Gegner
Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Wolfgang Huber, kritisiert Proteste gegen das Tanzverbot am Karfreitag. Die Gesellschaft insgesamt verlöre etwas, wenn sie Karfreitag und Ostern nicht mehr mit einem Sinn verbinde, sagte Huber dem ZDF-Onlineportal "heute.de".

Huber bekräftigte, dass es bestimmter Fixpunkte bedürfe, an denen gemeinsam an zentrale Punkte religiöser Identität erinnert wird. "Man muss auch an morgen denken, und dazu braucht man Traditionen, die von gestern kommen", sagte der Berliner Altbischof.

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Er distanzierte sich allerdings von der Wortwahl des derzeitigen EKD-Ratsvorsitzenden Nikolaus Schneider. Dieser hatte in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd) im Zusammenhang mit den Protesten gegen die Karfreitagsruhe von "hemmungslosen Egoisten" gesprochen. "Meine Wortwahl ist das nicht", sagte Huber.

Am Karfreitag gelten zusätzliche Einschränkungen gegenüber anderen Feiertagen. Verboten sind vor allem "Veranstaltungen in Räumen mit Schankbetrieb, die über den Schank- und Speisebetrieb hinausgehen", und "öffentliche sportliche Veranstaltungen". In Diskotheken darf somit getrunken, aber nicht getanzt werden. Verschiedene Jugendorganisationen und Parteien protestieren seit mehreren Jahren gegen das Verbot.