Asylanträge in Industrieländern auf höchstem Stand seit 2003

Asylanträge in Industrieländern auf höchstem Stand seit 2003
Der Syrien-Konflikt und andere Krisen haben 2012 die Zahl der Asylanträge in den Industriestaaten auf den höchsten Stand seit zehn Jahren steigen lassen.

Auch in Deutschland wurde ein deutlicher Anstieg verzeichnet. Insgesamt gingen im vorigen Jahr rund 480.000 Gesuche bei 44 reichen Staaten ein, wie der UN-Hochkommissar für Flüchtlinge, António Guterres, am Mittwoch in Genf mitteilte. Der Leiter des Flüchtlingshilfswerks UNHCR appellierte an die Regierungen der Aufnahmestaaten: "Lassen Sie Ihre Grenzen offen für Menschen, die ihr Leben retten wollen." Im Jahr 2011 gingen bei den untersuchten Ländern noch 444.000 Asylgesuche ein.

Die Asylanträge von Syrern in den Industrienationen verdreifachte sich laut UNHCR zwischen 2011 und 2012 von gut 8.500 auf knapp 25.000. Syrien belegte somit auf der UNHCR-Tabelle der Herkunftsländer von Asylbewerbern im Jahr 2012 den zweiten Platz. An der Spitze lag 2012 wie auch 2011 das Krisenland Afghanistan. 2012 stellten knapp 37.000 Afghanen einen Asylantrag, nach etwa 36.000 im Jahr davor.

Auf dem dritten Platz der Herkunftsländer rangierte 2012 Serbien (mit Kosovo) mit knapp 25.000 Asylgesuchen, im Jahr 2011 waren es noch 21.000. Auf den Plätzen vier bis zehn lagen 2012 in der Statistik China, Pakistan, Russland, der Irak, der Iran, Somalia, Eritrea und Mexiko.

Das begehrteste Zufluchtsland war wie schon 2011 auch im vergangenen Jahr die USA. Dort gingen 2012 laut UNHCR knapp 84.000 Asylanträge ein, im Jahr zuvor waren es 76.000. Auf dem zweiten Platz landete den Angaben zufolge Deutschland mit knapp 65.000 Anträgen. Im Jahr 2011 waren es noch 46.000. Frankreich lag 2012 mit 55.000 Asylgesuchen auf dem dritten Rang. Ein Jahr zuvor zählten die französischen Aufnahmenstellen noch gut 52.000 Anträge. Auf den nächsten Plätzen lagen 2012 laut UNHCR: Schweden, Großbritannien, die Schweiz, Kanada, Belgien, Österreich und die Türkei.