Benedikt trägt künftig Titel "emeritierter Papst"

Benedikt trägt künftig Titel "emeritierter Papst"
Papst Benedikt XVI. wird nach seinem Rücktritt weiterhin als "Seine Heiligkeit" angesprochen werden. Überdies habe er künftig Anrecht auf den Titel "emeritierter Papst", teilte Vatikansprecher Federico Lombardi am Dienstag mit. Auch werde Benedikt künftig weiter den weißen Talar tragen, der in der katholischen Kirche den Päpsten vorbehalten ist.

Den Fischerring als Symbol des amtierenden Papstes wird Benedikt nach seinem Rücktritt ablegen und einen anderen tragen. Das päpstliche Siegel wird den Angaben zufolge unbrauchbar gemacht.

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Benedikt ist der erste Papst der Neuzeit, dessen Amtszeit mit einem Rücktritt endet. Der 85-Jährige gab an, sich nach acht Jahren im Amt den körperlichen Anstrengungen nicht mehr gewachsen zu sehen. Sein Pontifikat endet am 28. Februar um 20 Uhr.

Bei der Generalaudienz will Benedikt an diesem Mittwoch ein letztes Mal vom Papamobil aus die Gläubigen auf dem Petersplatz grüßen, bevor er auf Italienisch eine Katechese hält. Anschließend sind Zusammenfassungen in verschiedenen Sprachen vorgesehen. Die übliche persönliche Begrüßung von Persönlichkeiten in der ersten Reihe wird aus Respekt vor dem Wunsch einer zu großen Zahl von Gläubigen nach dieser besonderen Geste ausfallen.

Letzter offizieller Auftritt am Donnerstagabend in Castelgandolfo

An seinem letzten Amtstag wird Benedikt nach dem Treffen mit den Kardinälen in der Sala Clementina im Apostolischen Palast am Nachmittag vom Dekan des Kardinalskollegs, Angelo Sodano, separat Abschied nehmen, wie Lombardi weiter mitteilte. Anschließend wird Benedikt im Hubschrauber zur päpstliche Sommerresidenz Castel Gandolfo geflogen. Dort ist sein letzter offizieller Auftritt bei einer Begrüßung durch den Bürgermeister und Vertreter des Stadtrats von Castelgandolfo vorgesehen.

Die erste Kardinalsversammlung, die vermutlich über den Beginn des Konklaves entscheiden wird, stellte der Vatikansprecher für den kommenden Montag (4. März) in Aussicht. Die ersten beiden Tage der sogenannten Sedisvakanz ohne amtierenden Papst fallen auf das Wochenende.

Mittlerweile wurde Lombardi zufolge die Durchsicht der in der päpstlichen Wohnung vorhandenen Dokumente beendet. Die Papiere, die das Pontifikat sowie die Amtszeit von Joseph Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation betreffen, sind demnach für Vatikanarchive bestimmt. Nur Benedikts persönliche Korrespondenz "wird ihm an seinen neuen Aufenthaltsort folgen".