Erzbischof von Edinburgh tritt nach Vorwürfen zurück

Erzbischof von Edinburgh tritt nach Vorwürfen zurück
Das Oberhaupt der Katholiken in Großbritannien, Kardinal Keith O'Brien, ist nach Vorwürfen unangemessenen Verhaltens gegenüber jungen Priestern als Erzbischof von St. Andrews und Edinburgh zurückgetreten. Nach Medienberichten nimmt O'Brien auch nicht an der bevorstehenden Wahl eines neuen Papstes teil.

Der 74-Jährige ist der einzige britische Geistliche, der dem Konklave angehören sollte. Am Sonntag waren Vorwürfe gegen den Kardinal laut geworden. Drei Priester seiner schottischen Diözese und ein ehemaliger Priester hatten sich an den Vatikan gewandt. In einem Fall hatte es geheißen, der Erzbischof sei einem Priesteranwärter seines Seminars nach Abendgebeten in unangemessener Weise nähergekommen.

Papst Benedikt XVI. nahm das Rücktrittsgesuch umgehend an. O'Brien erreicht am 17. März die Altersgrenze für Ortsbischöfe von 75 Jahren. Er hatte seinen Rücktritt bereits am vergangenen Montag eingereicht. Wenige Tage später hatten ihn mehrere Priester in der britischen Tageszeitung "The Observer" bezichtigt, sich ihnen in den 1980er Jahren unsittlich genähert zu haben.

Mit O'Briens Verzicht auf die Teilnahme am Konklave sinkt die Zahl der in Rom erwarteten Kardinäle, die einen Nachfolger für Benedikt wählen werden, auf 115. Bereits vor einigen Tagen hatte der Erzbischof von Jakarta, Julius Riyadi Darmaatmadja, angekündigt, er werde aus gesundheitlichen Gründen nicht von seinem Wahlrecht Gebrauch machen.