Brasilien erwartet Benedikts Nachfolger zum Weltjugendtag

Brasilien erwartet Benedikts Nachfolger zum Weltjugendtag
Die Rücktrittsankündigung von Papst Benedikt XVI. mitten im Karneval hat in Brasilien Überraschung, aber auch Verständnis ausgelöst. Für Juli 2013 war das scheidende Kirchenoberhaupt zum katholischen Weltjugendtag in Rio de Janeiro erwartet worden. Die Organisatoren des Treffens twitterten am Montag, sie würden auch gerne Benedikts Nachfolger willkommen heißen.

Etwa drei Viertel der Brasilianer sind katholisch. Damit hat das südamerikanische Land mit gut 140 Millionen Gläubigen die höchste Zahl an Katholiken weltweit. Der Erzbischof von Rio de Janeiro, Orani João Tempesta, versicherte, durch den Rücktritt werde sich an der Planung des Weltjugendtages nichts ändern. Rio erwartet zu dem Treffen von 23. bis 28. Juli zwei Millionen Gäste aus 190 Ländern.

Tempesta berichtete zugleich von früheren Andeutungen des Papstes. Benedikt habe bei einem Treffen mit Bischöfen gesagt, er werde nach seinem Besuch 2007 möglicherweise kein zweites Mal nach Brasilien reisen. "Falls er nicht komme, würde sein Nachfolger am Weltjugendtag teilnehmen," zitierte Tempesta den Papst. "Wir überlegten, was diese Worte bedeuten sollten, rechneten aber nicht mit einem Rücktritt, " sagte der Erzbischof laut der Zeitschrift "Veja" (Online-Ausgabe).

Der Erzbischof der nordostbrasilianischen Nachbarstädte Olinda und Recife, Fernando Saburido, erwartet durch den Wechsel im Papstamt große Veränderungen: "Wir sind gespannt, wer gewählt werden wird und wie die Kirche in Zukunft geführt wird."