Landesbischof Bedford-Strohm: Falsches Glücksideal breitet sich aus

Landesbischof Bedford-Strohm: Falsches Glücksideal breitet sich aus
Der bayerische evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm warnt vor einem falschen Glücksbegriff.

Es breite sich ein gesellschaftliches Klima aus, in dem persönlicher materieller Wohlstand, beruflicher Erfolg und ein harmonisches Familienleben zur zentralen Signatur von Glück werden, schreibt Bedford-Strohm in der aktuellen Ausgabe der evangelischen Wochenzeitung "Sonntagsblatt für Bayern".

Es trete immer deutlicher vor Augen, "wie desaströs das Scheitern an einem solchen Glücksideal sich in den Biografien der Menschen auswirkt", schreibt Bedford-Strohm weiter: "Das Streben nach Glück kann auch zum tragischen Überlebenskampf eines Ertrinkenden werden." Hier dürften Kirche, Theologie und Christen nicht stumm bleiben, mahnte der Bischof.

Bei seinen Ratschlägen für ein glückliches Leben zitiert Bedford-Strohm den Erlanger Glücksforscher Karl-Heinz Ruckriegel: Es brauche Dankbarkeit, Optimismus, das Vermeiden von sozialen Vergleichen, starke soziale Beziehungen, Vergebung, den Genuss des Lebens im Hier und Jetzt, sowie die Pflege von Leib und Seele - etwa durch Sport. Zudem müsse man auch aus Scheitern lernen.