Gauck betont Bedeutung der Familie

Gauck betont Bedeutung der Familie
Bundespräsident Joachim Gauck unterstreicht die gesellschaftliche Bedeutung familiären Zusammenhalts.

Die Familie zu stärken, sei für die ganze Gesellschaft lebenswichtig, sagte Gauck beim Festakt zum 200. Geburtstag des Sozialtheologen Adolph Kolping am Samstag in Köln. "Familie war und ist immer eine je neue Aufgabe, in jeder Generation", sagte der Bundespräsident.

Jeder Mensch brauche für seine Entwicklung zu einem selbstständigen Menschen Beziehungen und Gemeinschaft. Das biete an erster Stelle die Familie. "So viele Chancen des Einzelnen und soviel geistige, seelische und moralische Prägungen hängen davon ab", sagte Gauck. Dort würden Grundlagen für das Leben als verantwortliche Bürger gelegt.

Die Geborgenheit gebende Familie und das soziale Engagement seien Hauptanliegen des katholischen Theologen Kolping gewesen. "Wir alle, nicht nur die Christen in Deutschland, tun gut daran, uns durch die lebendige Erinnerung an sein Vorbild ermutigen zu lassen, uns gesellschaftlich und politisch einzumischen", sagte Gauck.

Gauck würdigt Sozialreformer Kolping als "großen Deutschen"

Der Bundespräsident würdigte den 1813 in Kerpen geborenen Priester Kolping als überzeugenden Christen und großen Deutschen. Er habe mit anderen evangelischen und katholischen Christen des 19. Jahrhunderts Glaube und gesellschaftlichen Einsatz verbunden. "Auf die sozial engagierten Menschen wie Adolph Kolping kann die Christenheit mit Recht stolz sein", betonte der evangelische Theologe Gauck.

Der Bundespräses des Kolpingwerkes, Josef Holtkotte, bezeichnete Leben und Werk des katholischen Priesters und Pädagogen als Auftrag und Ansporn. "Das Christentum ist nicht bloß für die Kirche und für die Betkammern, sondern für das ganze Leben", zitierte Holtkotte eine Äußerung Kolpings.

Das nach Adolph Kolping (1813-1865) benannte Kolpingwerk begann als katholische Gemeinschaft für wandernde Handwerksgesellen. Heute kümmert sich das Sozialwerk vor allem um die Familienarbeit und die Jugend- und Erwachsenenbildung. Der katholische Sozialverband mit Sitz in Köln ist in 60 Ländern aktiv und hat allein in Deutschland etwa 260.000 Mitglieder. Der Verband erklärte 2013 zum Kolpingjahr mit zahlreichen Veranstaltungen.