Tausende Gläubige bei Vesper an der Dresdner Frauenkirche

Tausende Gläubige bei Vesper an der Dresdner Frauenkirche
Rund 17.000 Menschen haben am Sonntag vor der Dresdner Frauenkirche die traditionelle Weihnachtliche Vesper gefeiert.

In seiner Ansprache beklagte Landesbischof Jochen Bohl die "Friedlosigkeit auf der Erde". Menschen litten an Krieg und Gewalt. "Es scheint, als könne es im Nahen Osten keinen Frieden geben zwischen Israel und Palästina. Man meint, das Land teilen zu können, nicht miteinander leben zu können, nicht einmal nebeneinander", sagte der Bischof.

Zu Krisenherden wie in Afghanistan sagte er: "Niemand weiß, ob Afghanistan zum Frieden finden wird." Ohnmächtigkeit mache sich zudem breit mit Blick auf den Bürgerkrieg in Syrien und "auf das Leiden nach den Morden an der amerikanischen Grundschule, den unbarmherzigen Tod der Kinder und ihrer Lehrer".  

Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sagte, jeder sei aufgerufen, die Weihnachtsbotschaft zu verbreiten, das bedeute, "barmherzig sein, gewaltfrei leben, den Mitmenschen Gerechtigkeit erweisen.

Erstmals live übertragen

Zum 20. Freiluftgottesdienst auf dem Neumarkt bot das MDR-Fernsehen erstmals eine Live-Übertragung an. An der musikalischen Gestaltung waren unter anderem der Dresdner Motettenchor, das Blechbläserensemble Ludwig Güttler und Solisten der Region beteiligt. Der Open-Air-Gottesdienst findet seit 1993 an jedem 23. Dezember vor der Frauenkirche statt. Veranstalter ist die Gesellschaft zur Förderung der Frauenkirche Dresden.

Während des Wiederaufbaus der im Zweiten Weltkrieg zerstörten Barockkirche wurde die Vesper bis 2005 auf der Baustelle gefeiert. Sie gilt bundesweit als größte regelmäßige Gottesdienstveranstaltung unter freiem Himmel.