Anti-Nazi-Initiative "Storch Heinar" erhält Engagementpreis

Anti-Nazi-Initiative "Storch Heinar" erhält Engagementpreis
In Berlin ist am Mittwoch zum vierten Mal der Deutsche Engagementpreis vergeben worden. Die Preisträger kommen aus fünf verschiedenen Bundesländern. Sie werden vom Bündnis für Gemeinnützigkeit für ihre ehrenamtliche Arbeit gewürdigt. Der mit 10.000 Euro dotierte Publikumspreis ging an die Initiative Storch Heinar/Endstation Rechts aus Mecklenburg-Vorpommern.

Die Initiative betreibt ein Internetportal, um über Rechtsextremismus aufzuklären und macht sich mit dem eigenen Modelabel "Storch Heinar" über die bei Rechtsextremen beliebte Kleidermarke "Thor Steinar" lustig. Dass das von den Jusos ins Leben gerufene Projekt gewinnen konnte, hat es dem Rückzug der Initiative "Golzheim aktiv" aus Nordrhein-Westfalen zu verdanken, die mit "Endstation Rechts" fast gleichauf lag. Die Online-Abstimmung lief bis zum 1. November.

Der Dorfverein zog sich aus der Internet-Abstimmung zurück, nachdem Neonazis dazu aufgerufen hatten, "Golzheim aktiv" zu klicken um "Endstation Rechts" zu verhindern. Für ihre "demokratische Einstellung" erhielten die Golzheimer am Abend einen mit 5.000 Euro dotierten Sonderpreis. Der Dorfverein hatte sich neben dem Verzicht auf die Siegerprämie auch noch von rechtsextremem Gedankengut distanzieren müssen, nachdem die Neonazis Werbung für ihn gemacht hatten.

In Deutschland engagieren sich rund 23 Millionen Menschen in einem Ehrenamt. Der Engagementpreis ist der wichtigste Ehrenamtspreis. Er wird in fünf Kategorien vergeben. Ausgezeichnet wurden unter anderem der Einsatz für die Stadtökologie in Arnstadt, eine Bürgergruppe, die das Leben in Parchim lebendig hält oder Vereins- und Unternehmensinitiativen in Pirmasens gegen die Jugendarbeitslosigkeit.