Ganztagsschulen auf Vormarsch: 30 Prozent mehr Personal gefordert

Ganztagsschulen auf Vormarsch: 30 Prozent mehr Personal gefordert
Ganztagschulen sind in Deutschland weiter auf dem Vormarsch.

Zur Qualitätssteigerung brauchten sie aber spürbar mehr Geld und Personal, forderte der Bundesvorsitzende des Ganztagsschulverbandes, Stefan Appel, am Mittwoch in Saarbrücken. Dort erörtern bis Freitag auf dem Bundeskongress der Ganztagsschulen rund 450 Lehrer und Pädagogen aus allen Bundesländern ihre Erfahrungen und Perspektiven.

Laut Appel haben derzeit etwa 14.000 Schulen in Deutschland ein Ganztagsangebot. Das seien gut die Hälfte (51 Prozent) aller Schulen. Obwohl die vier Milliarden Euro Bundesmittel für Einrichtung und Ausbau der Ganztagsschulen seit 2009 verbraucht seien, halte der Trend zu mehr Ganztagsschulen unvermindert an, sagte Appel. Bis zum Schuljahr 2015/16 rechne er mit 20.000 Schulen mit Ganztagsangebot. "Jetzt sind die Kommunen und nicht mehr die Kultusminister die Antriebsfeder."

"Alle schulischen Leuchtturmprojekte in der Bundesrepublik sind Ganztagsschulen", hob der Verbandschef hervor. Noch liege die Nutzungsquote der Ganztagschulen in Deutschland aber erst bei 28,1 Prozent. Als Vorteile der Ganztagsschulen nannte Appel unter anderem die Möglichkeit zu mehr Chancengerechtigkeit im Bildungswesen sowie die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf für Eltern. "Das alles hat einen Schub gebracht."

Für noch attraktivere Ganztagsschulen forderte der Verbands-Vorsitzende 30 Prozent mehr Personal, zu je einem Drittel Lehrer, Sozialpädagogen und Honorarfachkräfte. Dazu müssten mehr freizeitpädagogische Räume in den Schulen kommen, um auch Bewegung, Sport, Kultur und Spiel zu fördern.