Käßmann für größere Rolle des Tods im Alltag

Käßmann für größere Rolle des Tods im Alltag
Der Tod muss für die evangelische Theologin Margot Käßmann wieder eine größere Rolle im Leben spielen.

Je tabuisierter er sei, desto größer sei die Angst vor ihm, sagte die frühere Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) am Sonntag in der Sendung "Günther Jauch". "Die Unbefangenheit ist viel größer, wenn wir den Raum geben, darüber zu reden." Käßmann ist Patin der ARD-Themenwoche "Leben mit demTod".

Es ist der Theologin zufolge "absurd", dass es im Fernsehen überall Tote gebe, Eltern aber ihre Kinder nicht zu Beerdigungen ließen. Dabei könnten sie gerade so die Rituale des Abschiedsnehmens kennenlernen. Dem stimmt auch der Bestattungsunternehmer Fritz Roth zu. Jugendliche seien nur über den theoretischen Tod "bestens informiert", hätten den wirklichen aber nie gesehen. "Die Realität des Todes hat nichts mit Horrorszenarien zu tun", betonte er.

Die ARD-Themenwoche "Leben mit dem Tod" ist am Samstag gestartet und dauert bis zum 23. November. In Spielfilmen, Reportagen, Dokumentationen und Talkrunden geht es dabei um den Umgang mit Tod und Sterben. Neben Käßmann sind auch der Kabarettist Dieter Nuhr und ARD-Moderator Reinhold Beckmann Paten der Themenwoche.