Internationale Konvention gegen Altersdiskriminierung gefordert

Internationale Konvention gegen Altersdiskriminierung gefordert
Entwicklungshelfer fordern ein internationales Abkommen über die Rechte alter Menschen.

"Im bestehenden Menschenrechtssystem gibt es nur eine einzige Konvention, die Ältere ausdrücklich einbezieht, sie dient dem Schutz von Arbeitsmigranten", sagte der Geschäftsführer der Organisation HelpAge Deutschland, Michael Bünte, dem Magazin "Welt-Sichten" (August-Heft). Alte würden vielfach diskriminiert. Den Staaten müsse klargemacht werden, dass niemand aufgrund seines Alters benachteiligt werden dürfe.

"Zudem müssen Ältere lernen, dass sie Rechte einfordern können", sagte Bünte. Oft würden ihre Rechte nicht mehr wichtig genommen, weil sie nicht mehr lange zu leben hätten. Aber die Gruppe der Alten wächst laut Bünte auch in Entwicklungsländern: "Die Zahl der über 60-Jährigen wird sich weltweit von heute 700 Millionen auf mehr als als zwei Milliarden im Jahr 2050 fast verdreifachen. Dann wird es mehr Ältere als Kinder geben." Von 21. bis 24. August tagt in New York eine UN-Arbeitsgruppe zu den Rechten der Alten.

Eine Altersrechtskonvention soll laut Bünte auch die Diskriminierung alter Frauen thematisieren, die nach dem Tod ihres Mannes als Erbin benachteiligt werden. Auch im Gesundheitswesen müssten die Bedürfnisse der Alten festgeschrieben werden. "Der Großteil der Mittel geht noch immer in ansteckende Krankheiten, aber die meisten Menschen sterben an chronischen Erkrankungen", sagte Bünte.