Generalbischof sieht Kopten in Ägypten bedroht

Generalbischof sieht Kopten in Ägypten bedroht
Der Generalbischof der koptischen Kirche in Deutschland, Anba Damian, sieht die Kopten in Ägypten gegenwärtig noch stärker bedroht als vor der Revolution.

Zwar seien die koptischen Christen auch unter dem im Februar 2011 gestürzten Präsidenten Hosni Mubarak Diskriminierungen ausgesetzt gewesen, sagte Damian der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (Montagsausgabe): "Aber inzwischen traut sich niemand mehr mit einem Brustkreuz um den Hals auf die Straße."


Die Aussagen des neuen Präsidenten Mohammed Mursi hätten bisher zwar beruhigend und friedensstiftend geklungen. Die Vergangenheit habe aber gezeigt, dass die Versprechungen seiner Partei der Muslimbrüder keine Gültigkeit besäßen. Hoffnungen setzen die Kopten laut Damian auf die neue Verfassung. In der bisherigen Version sei der Islam als Staatsreligion festgeschrieben. Es brauche noch den Zusatz, dass andere Religionen nach ihrem jeweiligen Gesetz und nicht nach dem islamischen Recht behandelt werden. Die Christen in Ägypten gehören überwiegend der koptisch-orthodoxen Kirche an.