Kommunen fürchten hohen Bürokratieaufwand durch Betreuungsgeld

Kommunen fürchten hohen Bürokratieaufwand durch Betreuungsgeld
Der Städte- und Gemeindebund kritisiert den Beschluss der schwarz-gelben Koalition zur Einführung des Betreuungsgeldes.

Die Umsetzung werde einen erheblichen bürokratischen Aufwand mit Melde- und Kontrollpflichten erfordern, sagte der Hauptgeschäftsführer des Verbandes, Gerd Landsberg, der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe). "Die Mittel für das Betreuungsgeld wären besser genutzt, würden sie zur Absicherung des Rechtsanspruches auf einen Kita-Platz eingesetzt."

Landsberg fügte hinzu, junge Eltern, die im Beruf erfolgreich sein wollten, würden sich von der Fortsetzung ihrer Laufbahn "nicht mit 150 Euro im Monat abbringen lassen". Die Grünen kündigten derweil an, im Falle eines rot-grünen Wahlsiegs bei der Bundestagswahl im kommenden Jahr das Betreuungsgeld wieder abzuschaffen. "Das wäre garantiert eine der ersten gesetzlichen  Maßnahmen von Rot-Grün", sagte Fraktionschefin Renate Künast der "Saarbrücker Zeitung" (Dienstagsausgabe).

Die Eltern bräuchten eine gute  Kinderbetreuung, damit sie erwerbstätig sein könnten, sagte Künast. Mit dem  Betreuungsgeld werde genau das ignoriert, "deshalb muss es so schnell wie möglich wieder weg". Das Betreuungsgeld soll nach dem Willen von Union und FDP parallel mit dem Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz am 1. August 2013 starten. Ein Jahr lang werden 100 Euro pro Monat gezahlt, ab August 2014 monatlich 150 Euro. Das Geld bekommen Eltern, die ihre Kleinkinder nicht in eine staatlich geförderte Kinderbetreuung geben.