Tierschützer kritisieren Hubertusmessen für Jäger

Tierschützer kritisieren Hubertusmessen für Jäger
Der Deutsche Tierschutzbund hat scharfe Kritik an den Hubertusmessen der katholischen Kirche geübt.

Anlässlich des Hubertustags am 3. November würden bundesweit Messen abgehalten, in denen Jäger den kirchlichen Segen für das Töten von Millionen Wildtieren und Zehntausenden Katzen und Hunden erhielten, erklärte der Verband am Mittwoch in Bonn. Die Kirchen dürften sich nicht länger in den Dienst des Tötens stellen, hieß es.

Zugleich forderte der Deutsche Tierschutzbund eine Reform der deutschen Jagdgesetze. Ein Urteil auf europäischer Ebene mache eine Überarbeitung nötig, erklärten die Tierschützer. So habe der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte Ende Juni geurteilt, dass Grundstückseigentümer die Jagd auf ihrem Gelände nicht uneingeschränkt dulden müssten, sofern sie die Jagd aus Gewissensgründen ablehnten. Folglich müsse das System der Zwangsmitgliedschaft in Jagdgenossenschaften angepasst werden.

Jedes Jahr werden nach Angaben des Tierschutzbundes über fünf Millionen Wildtiere bei der Jagd getötet. Zehntausende von Katzen und Hunden würden zudem wie Freiwild abgeschossen. Die Jäger setzten nach wie vor eine Vielzahl von tierschutzwidrigen Methoden ein, hieß es. Dazu gehörten etwa Totschlagfallen, in denen die Tiere oftmals über qualvolle Stunden hinweg jämmerlich verendeten. Hier bestehe dringender Handlungsbedarf, das Bundesjagdgesetz zu reformieren.