EKD-Ratsvorsitzender: Islam gehört durch die Muslime zu Deutschland

EKD-Ratsvorsitzender: Islam gehört durch die Muslime zu Deutschland
In der Debatte über den Islam stimmt der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Nikolaus Schneider, sowohl Ex-Bundespräsident Christian Wulff als auch dessen Nachfolger Joachim Gauck zu.

"Der Islam gehört zu Deutschland, aber im Moment vor allem durch die Menschen, die ihn praktizieren", sagte Schneider in einem Interview mit "Spiegel Online" vom Freitag. Der Theologe ergänzte, dies sei in Ordnung, solange es mit dem Grundgesetz konform gehe.

Bundespräsident Gauck hatte in einem Interview gesagt, er habe den Satz seines Vorgängers Christian Wulff, der Islam gehöre zu Deutschland, zwar nicht übernommen, seine Intention teile er aber. "Ich hätte einfach gesagt, die Muslime, die hier leben, gehören zu Deutschland", sagte Gauck der "Zeit". Bei islamischen Verbänden stießen diese Äußerungen auf Kritik.

Der evangelische Theologe Schneider sagte weiter, nicht zu tolerieren seien allerdings die Einführung des islamischen Scharia-Rechts, die Missachtung von Frauen- und Menschenrechten oder eine eigene Rechtssprechung für Muslime. Der EKD-Repräsentant betonte, Unmut über und Abgrenzung von anderen Religionen wolle er nicht instrumentalisieren.