Glück kritisiert Betreuungsgeld-Debatte als "sinnlosen Kulturkampf"

Glück kritisiert Betreuungsgeld-Debatte als "sinnlosen Kulturkampf"
Der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Alois Glück, hat das geplante Betreuungsgeld verteidigt und die Debatte darum als "sinnlosen Kulturkampf" kritisiert.

Neben dem Ausbau der Krippenplätze müsse auch die Betreuung von Kleinkindern zu Hause unterstützt werden, sagt er der "Passauer Neuen Presse" (Samstag). "Es führt uns nicht weiter, wenn ein spezieller Lebensweg für vorbildlich erklärt wird und andere diskreditiert werden", unterstrich Glück: "Krippenbetreuung und Betreuung in der Familie sind keine Gegensätze."

Wenn die gegenwärtigen Krippen-Ausbaupläne der Bundesregierung erfüllt sein würden, werde es ein Angebot für 35 Prozent der Kinder geben, erläuterte Glück. Das bedeute, dass 65 Prozent weiterhin von den Eltern oder Tagesmüttern betreut würden. "Auch diese Kinderbetreuung muss unterstützt werden. Die jetzige Debatte ist daher ein sinnloser Kulturkampf." Wer sich bewusst dafür entscheide, seine Kinder in den ersten Jahren selbst daheim zu betreuen, verdiene Respekt. Wer sein Kind in die Krippe gebe, dürfe dafür nicht verurteilt werden, sagte der CSU-Politiker und frühere bayerische Landtags-Präsident.

Das Betreuungsgeld soll von Mitte 2013 an Eltern gezahlt werden, die ihre Kleinkinder nicht in eine staatlich geförderte Kindertagesstätte geben. Sie sollen für einjährige Kinder 2013 monatlich 100 Euro erhalten. Ab 2014 würden für ein- und zweijährige Kinder monatlich 150 Euro gezahlt. Allerdings lehnen FDP und Teile der CDU das Betreuungsgeld ab, welches die CSU 2009 in den Koalitionsverhandlungen durchgesetzt hatte.