Frankfurt a.M. (epd). Zum Jahreswechsel haben Leitende Geistliche der evangelischen Kirche zu Mut und Zuversicht aufgerufen. Trotz zahlreicher Kriege auf dieser Welt, gesellschaftlicher Polarisierungen in Deutschland und persönlicher Sorgen gebe es überall Zeichen von Mitmenschlichkeit und Hoffnung, erklärte die Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Kirsten Fehrs, am Dienstag. Hoffnung entsteht nach den Worten der Hamburger Bischöfin dort, wo Menschen dem Schlechtreden widersprechen und Verantwortung übernehmen, im Alltag ebenso wie im gesellschaftlichen Miteinander.
Orientierung gebe die Jahreslosung für 2026 „Siehe, ich mache alles neu“ (Offenbarung 21,5), erklärte Fehrs. „Gottes Zusage an uns Menschen ist uralt. Sie steht im letzten Buch der Bibel und meint: Schau dich um, ändere deinen Blick, denn die Spuren des Guten sind doch längst in den Ritzen der Welt zu sehen!“ Zugleich könne die Jahreslosung entlasten: „Unsere Kräfte sind endlich. Deshalb heißt es: Ich, Gott, mache alles neu. Wir Menschen müssen nicht alles schaffen. Gott steht uns zur Seite!“ Diese Zusage bewahre vor Überforderung.
Kirchenpräsidentin: Kriege und Sorgen belasten viele Menschen
Die Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau, Christiane Tietz, räumte in ihrer online veröffentlichten Neujahrsbotschaft ein, die Lage der Welt sei bedrückend: „An diesem Silvester blicken viele Menschen sorgenvoll in die Zukunft.“ Als Beispiele nannte sie den Krieg in der Ukraine, die politische Lage im Nahen Osten und „persönliche Sorgen um Wohnung und Arbeit“. Dennoch rief auch Tietz zum Jahreswechsel unter dem Motto „Hoffnungsvoll statt sorgenvoll“ dazu auf, positiv in die Zukunft zu blicken. Resignation sei keine Lösung.
Tietz schöpft nach eigenen Worten Hoffnung aus dem Glauben: „Gott ist da, auch in schwierigen, dunklen Zeiten und gibt mir Kraft und Mut, etwas zu ändern.“ Zuversicht gebe ihr auch die Wahrnehmung, wie viele Menschen sich für andere engagierten, hob die Kirchenpräsidentin hervor. Sie nannte als Beispiele ehrenamtliche Sozialprojekte, in denen Menschen Seniorinnen und Senioren beim Einkaufen unterstützen, und Mitarbeitende der Diakonie und anderer Hilfseinrichtungen, die auch an Feiertagen rund um die Uhr für Menschen da sind.


