Wahlen in Guinea und Zentralafrikanischer Republik weitgehend ruhig

Wahlen in Guinea und Zentralafrikanischer Republik weitgehend ruhig
In Guinea und in der Zentralafrikanischen Republik ist am Sonntag gewählt worden. Während in beiden afrikanischen Ländern der Urnengang in angespanntem Klima stattfand, verlief der Wahltag nach ersten Erkenntnissen weitestgehend ruhig.

Conakry, Bangui, Frankfurt am Main (epd). In Guinea sind am Sonntag Präsidentschaftswahlen abgehalten worden, die den Beginn einer Rückkehr zur verfassungsmäßigen Ordnung markieren. Wie die guineische Zeitung „Guinee News“ am Sonntag berichtete, lief die Wahl weitestgehend ruhig ab, wenn auch mit einigen Zwischenfällen.

Oppositionspolitiker und Präsidentschaftskandidat Faya Millimouno kritisierte, dass Mitglieder seiner Partei bedroht worden seien. Im Vorfeld der Wahlen hatte Millimouno wiederholt das Verschwinden von Oppositionellen sowie die Schließung mehrerer großer Medien im Land angeprangert. 6,7 Millionen Wählerinnen und Wähler waren dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Militärputsch

Vor vier Jahren hatte sich Mamadi Doumbouya durch einen Militärputsch an die Macht gebracht, seitdem wird das Land von Militärs regiert. Nun tritt Doumbouya bei den Wahlen gegen insgesamt acht Kandidatinnen und Kandidaten an, obwohl er nach dem Putsch 2021 noch erklärt hatte, nicht für das Präsidentenamt zu kandidieren. Ein im September abgehaltenes Referendum hatte jedoch die verfassungsrechtlichen Voraussetzungen für seine Kandidatur geschaffen.

Es wird davon ausgegangen, dass Doumbouya die Wahl gewinnen wird. Nicht zuletzt, weil die größten Oppositionsparteien von der Wahl ausgeschlossen wurden und prominente politische Figuren wie der Ex-Präsident Alpha Condé sowie Cellou Dalein Diallo und Sidya Touré sich im Exil aufhalten. Diese hatten zum Boykott der Wahlen aufgerufen und die Wahl als „Maskerade“ bezeichnet.

Auch in der Zentralafrikanischen Republik ist am Sonntag gewählt worden. Wie der Sender RFI berichtete, verliefen die Wahlen größtenteils ruhig, allerdings sorgte die verzögerte Eröffnung zahlreicher Wahlbüros für Kritik. Fast 2,4 Millionen Bürgerinnen und Bürger waren zwischen 5 und 17 Uhr dazu aufgerufen, ihre Stimme abzugeben.

Folgen von Gewalt und Instabilität

Neben einem neuen Präsidenten wurden auch Abgeordnete, Bürgermeister und Regionalvertreter gewählt. Der amtierende Präsident Faustin-Archange Touadéra strebt eine dritte Amtszeit an und tritt gegen sechs weitere Kandidaten an, darunter der ehemalige Premierminister Anicet Georges Dologuélé und der Politiker Henri-Marie Dondra.

Das Land leidet weiterhin unter den Folgen jahrzehntelanger Gewalt und Instabilität. Die Sicherheit an den Wahllokalen wird von den Sicherheitskräften gewährleistet, die durch die Blauhelme der Minusca, der Friedensmission der Vereinten Nationen, unterstützt werden. Während sich die Sicherheitslage in einigen Gebieten außerhalb der Hauptstadt verbessert hat, sind in den Randregionen immer noch bewaffnete Gruppen aktiv. Bis zum frühen Nachmittag des Sonntags waren jedoch keine Zwischenfälle vermeldet worden.