Dresden (epd). Tausende Menschen haben am Dienstag vor der Dresdner Frauenkirche einen Open-Air-Gottesdienst gefeiert. In der Predigt rief Sachsens evangelischer Landesbischof, Tobias Bilz, zu Hoffnung trotz aller Unsicherheiten auf. Die Hoffnung sei „letztlich ein wesentlicher Schlüssel dafür, dass die positiv erwartete Zukunft tatsächlich eintrifft“, sagte der Bischof bei der Vesper auf dem Dresdner Neumarkt.
Die Weihnachtsgeschichte, in der nach christlichem Glauben mit Marias Kind Gott selbst zur Welt komme, zeige ganz klar: „Wenn Gott sich mit der Welt so existentiell verbindet, hat er sie nicht aufgegeben.“ Es komme ihm „manchmal so vor, als ob unter den drei christlichen Tugenden Glaube, Liebe, Hoffnung die Hoffnung unterschätzt wird“, sagte Bilz. Zugleich rief der Bischof dazu auf, sich gerade in schwierigen Situationen einander Kraft zu geben und sich zu unterstützen.
Sächsische Posaunenchöre auf dem Neumarkt
Die Dialogpredigt bei der „Weihnachtlichen Vesper“ hielt Bilz mit Frauenkirchenpfarrerin Angelika Behnke. Auch Behnke betonte die Bedeutung von Zuversicht und Vertrauen in die Zukunft. Musikalisch gestaltet wurde die 33. Open-Air-Vesper vom Dresdner Motettenchor, dem Blechbläserensemble Ludwig Güttler und sächsischen Posaunenchören unter der Leitung von Matthias Jung.
Die Dresdner Frauenkirche war im Zweiten Weltkrieg schwer zerstört und in den 1990er Jahren nach barockem Vorbild wieder aufgebaut worden. 2005 wurde die neu errichtete Kirche geweiht. Die erste „Weihnachtliche Vesper“ fand am 23. Dezember 1993 auf der Baustelle vor dem kurz zuvor aus Trümmern freigelegten Altar der Frauenkirche statt.


