Gottesdienst erinnert an Opfer von Magdeburger Anschlag

Gottesdienst erinnert an Opfer von Magdeburger Anschlag
Die Weihnachtsmarktanschläge 2016 und 2024 haben tiefe Spuren im kollektiven Gedächtnis hinterlassen. Nach dem Gedenken in Berlin richtete sich der Blick am Samstag auf Magdeburg. Zum ersten Jahrestag des Anschlags dort wurde Kanzler Merz erwartet.

Magdeburg (epd). Mit einem ökumenischen Gottesdienst haben am Samstagvormittag die Gedenkfeierlichkeiten für die Opfer des Magdeburger Weihnachtsmarktanschlags vor einem Jahr begonnen. Der Bischof des katholischen Bistums Magdeburg, Gerhard Feige, erinnerte in seiner Predigt in der Johanniskirche an Gesten der Nächstenliebe trotz des Grauens des Anschlags. Mit ihrer schnellen Hilfe hätten Menschen ohne Unterscheidung der Personen Schranken durchbrochen und so „ein Licht angezündet“.

Am 20. Dezember 2024 war ein in Sachsen-Anhalt lebender Arzt aus Saudi-Arabien mit dem Auto über den Magdeburger Weihnachtsmarkt gerast. Sechs Menschen wurden getötet, Hunderte Personen verletzt. Der mutmaßliche Täter steht seit Mitte November vor Gericht.

Bundeskanzler erwartet

In dem Gottesdienst berichteten ein Notfallseelsorger und ein Unfallchirurg von ihren Erlebnissen am Abend des 20. Dezember 2024. Auch eine Betroffene des Anschlags sprach zu den mehreren Hundert Besuchern. An dem ökumenischen Gottesdienst nahm auch der Bischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, Friedrich Kramer, teil.

Die Gedenkfeierlichkeiten sollten am Abend fortgesetzt werden. Ab 17.30 Uhr wurden dazu in der Johanniskirche auch Bundeskanzler Friedrich Merz und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (beide CDU) zu einer Gedenkveranstaltung für Betroffene, Angehörige und geladene Gäste erwartet. Ab 18.30 Uhr sollte um den Alten Markt eine Lichterkette gebildet werden, ehe um 19.02 Uhr die Glocken der Stadt für zwei Minuten ein Gedenkgeläut anstimmen. Um diese Uhrzeit hatte der Anschlag am 20. Dezember 2024 stattgefunden.