Genf (epd). Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR) zeigt sich zutiefst besorgt über eine schlechter werdende humanitäre Lage in Burundi. Der rasche Zustrom von Flüchtlingen und Asylsuchenden aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo stelle das einkommensschwache Burundi vor große Herausforderungen, warnte das UNHCR am Freitag in Genf.
Seit Anfang Dezember seien mehr als 84.000 Menschen vor der eskalierenden Gewalt in der kongolesischen Provinz Süd-Kivu nach Burundi geflüchtet. Damit sei die Gesamtzahl der kongolesischen Flüchtlinge und Asylsuchenden in Burundi auf über 200.000 angestiegen.
Schwangere Frauen tagelang ohne Essen
Die Notlage erfordere sofortige internationale Hilfe. Besonders betroffen seien Frauen und Kinder, die erschöpft und schwer traumatisiert Burundi erreichten. Sie seien von schrecklicher Gewalt gezeichnet. Schwangere Frauen berichteten, dass sie seit Tagen nichts mehr gegessen hätten.
Im Ostkongo wird seit Jahrzehnten um die Macht und die Kontrolle über die Rohstoffvorkommen gekämpft. Die von Ruanda unterstützte M23 ist dort die größte Rebellengruppe. Die M23-Miliz hat seit Anfang des Jahres große Gebiete unter ihre Kontrolle gebracht. In der vergangenen Woche nahm sie nach heftigen Kämpfen Uvira an der Grenze zu Burundi ein. Die Kämpfe um die strategisch wichtige Stadt haben viele Menschen zur Flucht gezwungen.
Nur wenige Tage davor war unter Vermittlung der USA ein Friedensabkommen zwischen dem Kongo und Ruanda sowie ein Rahmenabkommen für einen Friedensvertrag in Katar unterzeichnet worden. Dieses wurde durch die Einnahme der Stadt als gefährdet angesehen.



