Köln (epd). Über das Thema Organspende wissen laut einer Studie 39 Prozent der Bevölkerung gut Bescheid. Die repräsentative Befragung zeige deutliche Unterschiede zwischen den Generationen, teilte das Bundesinstitut für Öffentliche Gesundheit am Donnerstag in Köln mit. So hätten Jüngere einen besseren Wissensstand: Fast die Hälfte (49 Prozent) der 26- bis 35-Jährigen werde als „gut informiert“ eingestuft. Bei den 14- bis 25-Jährigen liege der Anteil bei 45 Prozent.
Für die Studie wurden den Angaben zufolge im vergangenen Jahr 4.001 Menschen im Alter zwischen 14 und 75 Jahren befragt. Etwas mehr als die Hälfte (57 Prozent) der Gesamtbevölkerung werde danach als „mäßig informiert“ eingestuft, vier Prozent als „schlecht informiert“, hieß es. Die Studienautoren stellten einige Wissenslücken fest. So wisse fast die Hälfte (48 Prozent) der Befragten nicht, dass es keine Altersgrenze für die Organ- oder Gewebespende gibt.
Erklärvideos zum Thema Hirntod sollen Orientierung geben
Immerhin 79 Prozent der Befragten wissen laut der Studie, dass der irreversible Ausfall aller Hirnfunktionen - der sogenannte Hirntod - die zentrale Voraussetzung für eine Organentnahme ist. 17 Prozent hingegen dächten fälschlicherweise, der Herztod sei Voraussetzung, hieß es. Zudem zeige die Studie, dass es sehr unterschiedliche Vorstellungen dazu gebe, was der Hirntod eigentlich ist. Um hier mehr Orientierung zu geben, hat das Bundesinstitut nach eigenen Angaben vier Erklärfilme produziert.
Johannes Nießen, Kommissarischer Leiter des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit, rief dazu auf, sich über das Thema zu informieren: „Die Entscheidung für oder gegen eine Organ- und Gewebespende ist sehr persönlich“, erklärte er. „Wer jedoch die medizinischen Grundlagen kennt, kann diese Entscheidung besser im Einklang mit den eigenen Werten treffen.“



