Neuer Fonds fördert erste Projekte zum Schutz der Nordsee

Neuer Fonds fördert erste Projekte zum Schutz der Nordsee
Die Bundes-Umweltstiftung hat im Juli 2025 den Meeresnaturschutzfonds gegründet. Nun wurden erste Förderprojekte identifiziert. Dazu gehören Vorhaben zum Erhalt der größten Sandbank in der Nordsee und zum Schutz von Zugvögeln.

Osnabrück (epd). Die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU) hat unter dem Dach des neuen Meeresnaturschutzfonds die ersten Förderinitiativen im Umfang von insgesamt rund fünf Millionen Euro gestartet. Dazu gehören die Wiederherstellung der größten Nordsee-Sandbank Doggerbank und die Erforschung der Folgen von Offshore-Windkraft für Singvögel, wie die Stiftung mit Sitz in Osnabrück am Mittwoch mitteilte.

Beide Projekte seien beispielhaft für die Ausrichtung des im Juli 2025 gegründeten Fonds, sagte DBU-Generalsekretär Alexander Bonde. Der Fonds solle dazu beitragen, die Windkraft auf See „so naturverträglich und meeresumweltfreundlich wie möglich“ zu gestalten. Offshore-Windparks seien unverzichtbar, um die Klimaziele und die Energiewende zu erreichen.

Vogelzug durch Windkraftanlagen beeinträchtigt

Die dauerhaft überspülte Doggerbank, die etwa so groß ist wie Mecklenburg-Vorpommern, diene Fischen, Seevögeln und Meeressäugern als Lebensraum. Dieser sei jedoch durch Schiffsverkehr, Öl- und Gasförderung, Offshore-Windkraft sowie die Grundschleppnetzfischerei beeinträchtigt, erläuterte Isabelle Maus vom Bund für Umwelt- und Naturschutz Deutschland (BUND). Die Umweltorganisation wolle zusammen mit dem Alfred-Wegener-Institut in Bremerhaven und der Senckenberg Gesellschaft für Naturforschung in Frankfurt herausfinden, wie das Ökosystem trotz des Einflusses von außen gestärkt werden könne.

Wissenschaftler der Universität Oldenburg untersuchen mit einer neuen Methode, inwieweit Windkraftanlagen den Zug der Singvögel beeinflussen, erläuterte Projektleiter Heiko Schmaljohann. Dazu würden an Rücken und Beinen von rund 1.000 Vögeln Mini-Radiosender angebracht, die nach etwa drei Monaten aufgrund des porösen Materials von selbst abfallen. Bis dahin hoffen die Forscher auf wertvolle Daten. Mit deren Hilfe sollen Windkraftanlagen künftig so geplant werden, dass sie den Vogelzug möglichst wenig beeinträchtigen. Als Monitoringgebiet dienten vier Offshore-Windparks nördlich von Helgoland.