Ostkongo: M23-Miliz erklärt Bereitschaft zu Rückzug aus Uvira

Ostkongo: M23-Miliz erklärt Bereitschaft zu Rückzug aus Uvira
Die M23-Miliz hat Bereitschaft zum Rückzug aus der jüngst eroberten Großstadt Uvira im Osten des Kongo signalisiert. Zugleich zeigen die Rebellen Präsenz in der Stadt.

Nairobi, Kinshasa (epd). Nach der Eroberung von Uvira im Osten der Demokratischen Republik Kongo hat sich die M23-Miliz offenbar zum Rückzug aus der Stadt bereit erklärt. Ein hochrangiges Mitglied der von M23 dominierten Rebellen-Allianz AFC erklärte am Montagabend, die Allianz werde ihre Kämpfer wie von den USA gefordert abziehen. Damit wolle sie dem Friedensprozess zwischen dem Kongo und Ruanda die größtmöglichen Erfolgschancen geben, hieß es in der Stellungnahme von Corneille Nangaa.

Die M23, die laut den Vereinten Nationen von Ruanda unterstützt wird, hatte die kongolesische Stadt an der Grenze zu Burundi vergangene Woche erobert und die Sorge vor einem regionalen Flächenbrand befeuert. Die Rebellengruppe scheint hingegen weiter in Uvira präsent zu sein. Am Dienstagmorgen veröffentlichte der Sprecher der M23, Lawrence Kanyuka, auf seinem "X”-Account mehrere Posts über die Unterstützung der lokalen Bevölkerung. Die Miliz hat seit Anfang des Jahres große Teile der Regionen Nord- und Süd-Kivu im rohstoffreichen Ostkongo unter ihre Kontrolle gebracht, darunter die Millionenstädte Goma und Bukavu.

Mehrere Friedensverhandlungen

Nach der Einnahme der Stadt Uvira hatten internationale Akteure, darunter UN-Generalsekretär António Guterres, die Offensive der M23-Rebellen verurteilt. Um die Lage zu befrieden, gibt es unterschiedliche Vermittlungsprozesse. Die kongolesische Regierung verhandelt einerseits in der katarischen Hauptstadt Doha direkt mit der M23. Zugleich hat sie Anfang Dezember ein Friedensabkommen mit Ruanda in Washington unterzeichnet. Die USA ziehen laut der US-Botschafterin im Kongo, Lucy Tamlyn, auch Sanktionen in Erwägung, um die Umsetzung der Vereinbarung zu garantieren.

Mehr als 500.000 Menschen sind seit Anfang des Monats nach UN-Angaben im Ostkongo auf der Flucht. Der Osten des Kongo ist seit mehr als 30 Jahren Schauplatz blutiger Konflikte. Zahlreiche Rebellengruppen und die Armee kämpfen um die Macht und Kontrolle über die reichen Bodenschätze.