Studie belegt: Lachen steckt an

Studie belegt: Lachen steckt an
Forscher der Universität Göttingen untersuchten, wie sich Lachen steuern lässt und wie andere uns dabei aus dem Konzept bringen.

Göttingen (epd). Wenn andere Menschen lachen, lässt sich das eigene Lachen nur schwer unterdrücken. Diese weitverbreitete Meinung wird durch eine aktuelle Studie der Universität Göttingen nun wissenschaftlich erhärtet. Ein Forschungsteam der Hochschule hat dafür untersucht, wie Menschen ihr Lachen regulieren können. „Soziale Signale wie das Lachen anderer machen es viel schwieriger, das eigene Lachen zu kontrollieren“, sagte Anne Schacht vom Georg-Elias-Müller-Institut für Psychologie der Göttinger Uni am Dienstag. „Das ist ein eindrucksvoller Beleg dafür, wie stark unsere Emotionen sozial beeinflusst sind.“

Im Alltag und im Beruf gebe es viele Situationen, in denen Lachen unangebracht sei, erklärten die Forscher. Sich ein Lachen verkneifen zu können, sei daher eine wichtige Kompetenz: „Trotzdem fällt es oft schwer.“

Versuchspersonen sollten Lachen unterdrücken

An den Experimenten der Wissenschaftler beteiligten sich 121 Testpersonen. Dabei zeichnete ein Gerät die Aktivitäten der Muskeln im Gesicht der Probanden beim Lächeln und Lachen auf - selbst winzige Regungen, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Die Versuchspersonen hörten sich beispielsweise Witze an und sollten dabei verschiedene Strategien anwenden, um möglichst nicht zu lachen: durch Ablenkung durch ein buntes Plakat mit versteckten Objekten, durch eine absichtliche Unterdrückung ihrer Mimik oder durch eine Neubewertung der Witze durch eine weniger amüsante Interpretation.

Die Strategien erwiesen sich den Angaben zufolge als unterschiedlich wirksam. Ablenkung und Unterdrückung hätten die mit Lachen verbundenen Aktivitäten der Gesichtsmuskeln in den Experimenten am stärksten reduziert, hieß es. Auch eine veränderte Interpretation der Situation könne das Gefühl von Belustigung abschwächen. „Doch selbst solche effektiven Strategien können an ihre Grenzen stoßen“, sagte Schacht.