Berlin (epd). Die Deutsche Umwelthilfe hat die Fangqouten für die Nordseefischerei im kommenden Jahr als unzureichend kritisiert. Die jüngst zwischen der Europäischen Union, dem Vereinigten Königreich und Norwegen getroffenen Vereinbarungen gefährdeten erneut die Erholung der stark dezimierten Populationen von Heringen und Kabeljau in der Nordsee, teilte die Umwelthilfe am Samstag in Berlin mit. Wesentliche wissenschaftliche Empfehlungen seien ignoriert worden. Die Fischerei werde weiter auf wirtschaftliche Interessen ausgerichtet, ohne Rücksicht auf die Gesundheit der marinen Ökosysteme zu nehmen.
Besonders besorgniserregend ist laut der Umwelthilfe die Entscheidung für den Nordseekabeljau. Trotz wissenschaftlicher Empfehlung, die Fangmenge auf null zu setzen, dürften im kommenden Jahr 14.034 Tonnen gefischt werden. Damit drohe ein Populationszusammenbruch.
Kaum noch Heringe in der Ostsee
Auch beim Nordseehering reiche der Beschluss, die Fangmenge um 15 Prozent zu senken, nicht aus, hieß es. Die aktuelle Strategie gefährde die Zukunft des Nordseeherings und die Erholung des westlichen Ostseeherings. Dessen Bestand sei bereits zusammengebrochen und dürfe seit mehreren Jahren nur noch in Ausnahmen befischt werden.



