Polizei verdächtigt 23-Jährigen nach Glocken-Diebstahl

Polizei verdächtigt 23-Jährigen nach Glocken-Diebstahl
Die Polizei hat im Fall der gestohlenen Bremer Kirchenglocke eine heiße Spur: Verdächtigt wird ein Mann aus Nordrhein-Westfalen.

Bremen (epd). Ein 23-jähriger Mann aus Nordrhein-Westfalen steht im Verdacht, zusammen mit Komplizen im November in Bremen eine rund 300 Kilogramm schwere Kirchenglocke gestohlen zu haben. Die Auswertung von Spuren, Zeugenaussagen und Bildmaterial habe das Ermittlungsteam zu dem Tatverdächtigen geführt, teilte die Polizei am Freitag mit. Aktuell prüfe die Kriminalpolizei weitere Hinweise, um die Mittäter zu finden.

Die Glocke aus Bronze war in der Nacht zum 18. November der evangelischen Heilig-Geist-Kirche entwendet worden. Nur wenige Tage später tauchte sie auf einem Recyclinghof wieder auf. Ein Mitarbeiter hatte sie von zwei unbekannten Männern gekauft, ohne von dem Diebstahl zu wissen. Erst aufgrund der Berichterstattung habe er vermutet, dass es sich um die gestohlene Kirchenglocke handeln könnte.

Glocke wurde 1964 gegossen

Die Glocke gehört einem Kirchensprecher zufolge zu einem Ensemble aus ursprünglich vier Glocken, die aus dem Kirchturm der Gemeinde entfernt wurden, als dieser wegen Baufälligkeit vor 2019 zurückgebaut werden musste. Übrig blieb die kleinste Glocke mit dem biblischen Zitat „Lasset die Kindlein zu mir kommen“. Sie hing seither in Bodennähe in einem „Glocken-Memorial“. Wer wollte, konnte die Glocke mit einem Schlüssel oder anderem Gegenstand zum Klingen bringen. Nach Schätzungen der Polizei hat die Glocke einen Wert von etwa 10.000 Euro.