Berlin (epd). Zum jüdischen Lichterfest ist vor dem Brandenburger Tor in Berlin Europas größter Chanukka-Leuchter eingeweiht worden. Dazu segneten am Freitag zwei Rabbiner der streng orthodoxen jüdischen Chabad-Gemeinde in zehn Metern Höhe auf einer Hebebühne stehend den achtarmigen Leuchter.
Das erste Chanukka-Licht soll zu Beginn des jüdischen Lichterfestes am Sonntagabend entzündet werden. Dazu wird der aschkenasische Oberrabbiner des Staates Israel, Kalman Meir Ber, erwartet. Aschkenasische Juden definieren sich als mittel- und osteuropäische Juden sowie ihre Nachfahren. Am Mittwoch will Bundestagspräsidentin Julia Klöckner (CDU) am Brandenburger Tor das vierte Licht an der sogenannten Chanukkia entzünden. Insgesamt besteht der Leuchter aus neun Lichtern. In der Mitte befindet sich das sogenannte Dienerlicht.
Zeichen der Liebe und der Hoffnung
Rabbiner Yehuda Teichtal bezeichnete das öffentliche Lichterentzünden zu Chanukka am Freitag als universelles Zeichen der Hoffnung, der Liebe, des Respekts und des Friedens. Vor Beginn der Weihe tanzte er gemeinsam mit Rabbiner Shmuel Segal vor dem Leuchter und beide sangen dazu ein Loblied auf Hebräisch.
Der große Chanukka-Leuchter wird seit 20 Jahren jedes Jahr auf dem Pariser Platz am Brandenburger Tor aufgestellt. Er stehe auch für das lebendige jüdische Leben in Deutschland, erklärte Chabad.
Das achttägige Lichterfest dauert in diesem Jahr vom 14. bis zum 22. Dezember. Historischer Hintergrund ist der Sieg einer Gruppe jüdischer Krieger gegen Fremdherrschaft im zweiten Jahrhundert vor Christus und die Wiedereinweihung des Tempels in Jerusalem nach dessen Zerstörung.



