Hamburg (epd). Fast die Hälfte der Deutschen würde lieber vor 50 Jahren als heute geboren werden. Das geht aus einer repräsentativen Studie hervor, für die das Markt- und Sozialforschungsinstitut Ipsos Menschen in 30 Ländern befragte. Demnach würden 46 Prozent der Befragten das Geburtsjahr 1975 dem Geburtsjahr 2025 vorziehen, wie Ipsos am Donnerstag in Hamburg mitteilte. Ledliglich 14 Prozent würden lieber heute als damals geboren werden.
61 Prozent der befragten Bundesbürger meinen, die Menschen in Deutschland seien 1975 glücklicher gewesen als heute, 6 Prozent sehen es umgekehrt. 67 Prozent halten das damalige Sicherheitsgefühl auf den Straßen für besser als heute, 9 Prozent sind entgegengesetzter Meinung. 53 Prozent glauben, ein Leben ohne Angst vor Krieg oder Konflikten sei 1975 eher möglich gewesen als heute, 9 Prozent sind gegenteiliger Ansicht. 57 Prozent meinen, die Umwelt habe sich damals in einem besseren Zustand befunden - 17 Prozent finden, es sei umgekehrt.
Nahezu Gleichstand beim Lebensstandard
Den deutschen Lebensstandard von 1975 halten 40 Prozent für höher als den heutigen, 36 sind umgekehrter Meinung. 45 Prozent meinen, das heutige Bildungssystem in Deutschland weise eine höhere Qualität auf als vor 50 Jahren, 27 Prozent halten das damalige Bildungssystem für qualitativ höher. Die Qualität des deutschen Gesundheitssystems im Jahr 2025 halten 41 Prozent, die des Gesundheitssystems von 1975 halten 34 Prozent für höher.
Global bevorzugen 44 Prozent das Jahr 1975, 24 Prozent würden lieber im Jahr 2025 geboren werden. Lediglich in Südkorea setzt die Bevölkerung eher auf die Gegenwart.
Ipsos-Trendexpertin Inga Havemann sieht die Entwicklung dem Umfeld geschuldet: „In unsicheren Zeiten der Polykrise und der damit verbundenen gefühlten Hilflosigkeit sehnt man sich nach Sicherheit, Tradition, nach Bewährtem - und das findet sich eben sehr häufig in einer möglicherweise idealisierten Vergangenheit.“



