Berlin, Caracas (epd). Die USA haben am Mittwoch (Ortszeit) vor der Küste Venezuelas einen Öl-Tanker beschlagnahmt. Laut der US-amerikanischen Justizministerin Pam Bondi diente das Schiff zum Transport von sanktioniertem Öl aus Venezuela und dem Iran. Der Öl-Tanker sei seit mehreren Jahren mit Sanktionen belegt gewesen, weil er illegalen Handel betrieben und damit ausländische terroristische Organisationen unterstützt habe, erklärte Bondi auf der Internetplattform X.
Ein von Bondi geteiltes Video zeigt, wie sich Soldaten von einem Hubschrauber auf einen Tanker abseilen. In einem weiteren Ausschnitt ist zu sehen, wie sie auf die Brücke des Schiffs zulaufen. Die Beschlagnahmung sei sicher und ohne Zwischenfälle abgelaufen, schrieb Bondi.
Fischerboote versenkt
Die venezolanische Regierung kritisierte die Beschlagnahmung als „dreisten Diebstahl und Piraterie“. Der Schritt zeige, dass es bei den Drohungen der US-Regierung gegenüber Venezuela nie um Menschenrechte oder die Bekämpfung von Drogenhandel gegangen sei, sondern um die natürlichen Ressourcen des Landes, hieß es in einer Pressemitteilung, die von der staatlichen Nachrichtenagentur AVN verbreitet wurde.
US-Präsident Donald Trump droht dem südamerikanischen Land seit August mit einer militärischen Intervention und begründet dies mit dem Vorgehen gegen Drogenbanden. Bislang versenkte die US-Streitkräfte in internationalen Gewässern Fischerboote, die laut US-Angaben zum Drogenschmuggel dienten. Sowohl die Regierung in Venezuela als auch der Präsident Kolumbiens, Gustavo Petro, verurteilten dies als „außergerichtliche Hinrichtungen“.
Beziehungen zu Russland und Iran
In Venezuela regiert Staatschef Nicolás Maduro seit 2013 mit harter Hand, die Opposition wird unterdrückt. Die USA haben das südamerikanische Land seit 2005 mit Sanktionen belegt. Venezuela unterhält wirtschaftliche und politische Beziehungen unter anderem mit Kuba, Iran und Russland, die ebenfalls unter US-Sanktionen stehen.
