Genf (epd). Der Lutherische Weltbund (LWB) und die Anglikanische Gemeinschaft haben die Staatengemeinschaft eindringlich aufgefordert, größere Anstrengungen zur Bekämpfung von Fluchtursachen zu unternehmen. „Auf globaler Ebene bekräftigen wir die Notwendigkeit eines multilateralen Ansatzes, bei dem die Länder der Welt zusammenkommen, um die Ursachen von Vertreibung, einschließlich gewaltsamer Konflikte und des Klimawandels, anzugehen“, heißt es in einer am Dienstag in Genf im Vorfeld der Fortschrittsüberprüfung des Globalen Flüchtlingsforums veröffentlichten Erklärung. Vom 15. bis 17. Dezember wird in Genf überprüft, wie weit die beim Flüchtlingsforum gemachten Zusagen bereits umgesetzt sind.
„Wir fordern einen verstärkten Dialog zwischen Regierungen, internationalen Organisationen und religiösen Akteuren“, so die LWB-Generalsekretärin, die estnische Pfarrerin Anne Burghardt, und der südsudanesische Bischof Anthony Poggo, Generalsekretär der Anglikanischen Gemeinschaft. Die Anglikanische Gemeinschaft ist eine der größten christlichen Gemeinschaften der Welt mit mehreren Millionen Mitgliedern in mehr als 165 Ländern. Der Lutherische Weltbund ist eine Gemeinschaft von 150 Kirchen in lutherischer Tradition, die über 78 Millionen Christen in 99 Ländern vertreten.
„System steht unter Druck“
Sensibilität für die religiöse Identität der Menschen bei der Arbeit mit Flüchtlingen sei von entscheidender Bedeutung, hieß es weiter: „Glaubensgemeinschaften sind das Rückgrat von Gemeinschaften. Glaubensgemeinschaften sind oft vielfältig, dezentralisiert, organisch und lokal, und darin liegen einige der Merkmale, die sie zu einem wichtigen Bestandteil einer authentischen Reaktion auf die aktuelle Vertreibungskrise machen.“ Das System zur Unterstützung von Flüchtlingen „steht unter enormem Druck“, hieß es weiter: „Wir erkennen die Notwendigkeit seiner Reform an und fordern, dass diese auf universellen menschlichen Werten basiert.“



