Hamburg (epd). Kindern und Jugendlichen in Deutschland geht es psychisch weiterhin schlechter als vor der Corona-Pandemie. Sie haben zudem Angst vor Kriegen und Terrorismus und machen sich Sorgen um die Spaltung der Gesellschaft und Zuwanderung, wie aus der „Copsy“-Studie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf (UKE) hervorgeht. Wie das UKE am Donnerstag mitteilte, berichten 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen von geminderter Lebensqualität. Damit liege die Kennzahl noch etwa sieben Prozentpunkte über den Werten vor der Pandemie.
In der „Copsy“-Studie (Corona und Psyche) untersuchen UKE-Forschende die Auswirkungen und Folgen der Pandemie und globaler Krisen auf die seelische Gesundheit und das Wohlbefinden von Kindern und Jugendlichen in Deutschland. Insgesamt nahmen 3.312 Familien mit Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 23 Jahren an mindestens einer Befragungswelle von Mai 2020 bis Oktober 2025 teil, an der achten Befragungswelle beteiligten sich 1.607 Familien.
Mädchen stärker betroffen
Die allgemeinen psychischen Belastungen seien ähnlich wie in den Vorjahren stabil geblieben, hieß es. Auffällig sei aber, dass Mädchen und Frauen ab 14 Jahren stärker von psychischen Belastungen betroffen sind als Jungen. Vor allem jugendliche Mädchen und junge Frauen berichteten deutlich häufiger von depressiven Symptomen, hier stieg der Anteil im vergangenen Jahr von 11 auf 17 Prozent, sowie von Angstsymptomen, hier wurde ein Anstieg von 20 auf 31 Prozent festgestellt.
Aktuelle gesellschaftliche Diskussionen und Krisen haben der Studie zufolge einen spürbaren Einfluss auf Kinder und Jugendliche. Sie setzten sich intensiv mit Themen wie Kriegen (70 Prozent), Terrorismus (62 Prozent), wirtschaftlicher Unsicherheit (57 Prozent) und der Klimakrise (49 Prozent) auseinander und erlebten diese Entwicklungen als belastend, hieß es. 56 Prozent der Befragten sorgten sich um eine Spaltung der Gesellschaft und 51 Prozent aufgrund von Folgen der Zuwanderung.



