Berlin (epd). Vor dem Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) in Israel am Samstag und Sonntag appellieren neun humanitäre Organisationen an den Regierungschef, sich vor Ort mit Nachdruck für die palästinensische Zivilbevölkerung im Gazastreifen, in Ost-Jerusalem und im Westjordanland einzusetzen. Die humanitäre Lage im Gazastreifen sei auch knapp zwei Monate nach der Waffenstillstandsvereinbarung katastrophal, heißt es in einem am Donnerstag in Berlin veröffentlichten Brief. Weiterhin würden Frauen, Männer und Kinder sterben, weil es ihnen an Essen, sauberem Wasser und medizinischer Versorgung fehle.
Trotz der vereinbarten Waffenruhe komme es zudem weiterhin zu Angriffen auf die Zivilbevölkerung im Gazastreifen. Nach Angaben der Organisationen wurden zwischen dem 11. Oktober und dem 24. November mehr als 339 Menschen, darunter 70 Kinder, durch Angriffe des israelischen Militärs getötet.
Eskalierende Gewalt im Westjordanland
Unterzeichner sind die Aktion gegen den Hunger, Care Deutschland, Caritas international, Handicap International, medico international, Oxfam Deutschland, Save the Children Deutschland, die Welthungerhilfe und die Ärzte der Welt. An den Bundeskanzler appellieren sie, vor Ort einen ungehinderten Zugang für humanitäre Hilfe einzufordern. Zudem soll die Bundesregierung Verstöße gegen das humanitäre Völkerrecht verurteilen.
Die Hilfsorganisationen prangern auch die eskalierende Gewalt im Westjordanland und Ost-Jerusalem durch israelische Militäreinsätze und militante Siedler an. Immer wieder würden Zivilisten, darunter Kinder, verletzt und getötet.



