Genf (epd). Rund 610.000 Menschen sind laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) vergangenes Jahr weltweit an Malaria gestorben. Die Zahl der geschätzten Erkrankungen habe 2024 bei 282 Millionen gelegen, teilte die WHO am Donnerstag in Genf zur Vorstellung des Weltmalariaberichts mit. Demnach sind sowohl die Todesfälle als auch die registrierten Infektionen im Vergleich zu 2023 leicht angestiegen.
Die meisten Krankheits- und Todesfälle seien wie in den Jahren zuvor auf die WHO-Region Afrika gefallen, wobei etwa zwei Drittel der weltweiten Malariabelastung in elf Ländern aufträten, hieß es. Die WHO nannte Äthiopien und Madagaskar als Brennpunkte.
Milliarden fehlen im Kampf gegen die Malaria
Wachsende Resistenzen gegen Malaria-Heilmittel erschwerten den Kampf gegen die durch Stechmücken übertragene Krankheit, hieß es. Zugleich beklagte die WHO fehlende Mittel in Milliardenhöhe im Kampf gegen die tropische Fieberkrankheit: Weltweit beliefen sich die Investitionen gegen Malaria 2024 den Angaben zufolge auf schätzungsweise 3,9 Milliarden US-Dollar. Nötig seien aber 9,3 Milliarden US-Dollar gewesen. Somit habe sich eine Finanzierungslücke von etwa 5,4 Milliarden US-Dollar aufgetan.
Der diesjährige Bericht hebt laut WHO allerdings auch „mehrere bemerkenswerte Erfolge und ermutigende Trends“ hervor. Seit 2000 konnten den Angaben nach weltweit 2,3 Milliarden Malariafälle und 14 Millionen Todesfälle verhindert werden. Zudem seien nun 47 Länder und ein Gebiet von der WHO als malariafrei zertifiziert worden.
Klimawandel verändert Übertragungsmuster
Der Direktor des Globalen Fonds zur Bekämpfung von Aids, Tuberkulose und Malaria, Peter Sands, äußerte sich besorgt. Konflikte, Vertreibung und der Klimawandel veränderten die Übertragsmuster. Überwachungssysteme und Kampagnen zur Verteilung von Moskitonetzen seien unterbrochen worden, sagte Sands. In mehreren Ländern seien die Infektionszahlen stark angestiegen.



