Tipps für den Weihnachtsbaumkauf

Ein Vater versucht mit seinen beiden Kleinkindern einen liegenden Baum hochzuhben. Alle lachen dabei.
epd-bild/Tim Wegner
Beim Weihnachtsbaumkauf werden schöne Erinnerungen geschaffen. Doch auf was soll man beim Kauf achten?
Darauf achten beim Christbaum:
Tipps für den Weihnachtsbaumkauf
In den nächsten Tagen beginnt bundesweit der Run auf die Weihnachtsbäume. Wer sein Traumexemplar ergattert hat, kann einiges dafür tun, damit das Schmuckstück möglichst lange frisch bleibt.

Das ganze Jahr über sind die Weihnachtsbäume gepflegt worden, jetzt wird es ernst: In den Adventswochen verkaufen überall in den Städten mobile Händler Tannen, Fichten und Co., vielerorts können sie auch direkt in der Plantage geschlagen werden. Wie gut ist das Angebot? Wie entwickeln sich die Preise? Und wie sollte man seinen Baum pflegen, damit er möglichst lange frisch bleibt? Fragen und Antworten im Überblick:

Wie steht es dieses Jahr um die Qualität der Weihnachtsbäume?

Bernd Oelkers, Vorsitzender des Verbandes der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger in Niedersachsen, Hamburg und Bremen, ist begeistert. "Die Wachstumsbedingungen waren gut, es gab genügend Feuchtigkeit und war nicht zu heiß", bilanziert er und empfiehlt regionale Anbieter. "Die Farbe ist prima. Die Bäume stehen in einem richtig guten Nadelkleid", schwärmt er. In den vergangenen Jahren wurden nach Angaben der Erzeuger in Deutschland zwischen 23 und 25 Millionen Bäume verkauft.

Und die Preise?

Der Bundesverband der Weihnachtsbaumerzeuger erwartet "moderate Preiserhöhungen". Die beliebteste Sorte, die Nordmanntanne, kostet den Angaben zufolge je nach Region und Qualität zwischen 23 und 30 Euro pro Meter. Die Blaufichte liegt stabil zwischen 15 und 19 Euro, die Rotfichte zwischen 12 und 16 Euro pro Meter. "Die Lohnkosten sind ein Riesenthema", verdeutlicht Oelkers, der "hier und da" ein Plus in Höhe von zwei Euro für den Zwei-Meter-Baum erwartet. Anbau, Pflege und Ernte der Bäume seien sehr arbeitsintensiv. Vielerorts seien die Preise im Vergleich zum Vorjahr aber auch stabil.

Wie erkenne ich einen guten und frischen Baum?

Zunächst einmal an einer gleichmäßigen und runden Wuchsform, an unverletzten Zweigen ohne Schleifspuren und an einem geraden Stamm, listet der Bundesverband auf. "Die Frische erkennt man am Glanz der Nadeln und einer nicht ausgetrockneten und geraden Schnittstelle."

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um den Weihnachtsbaum zu kaufen?

Auf seinem Hof im niedersächsischen Wenzendorf in der Nordheide bei Hamburg sind die ersten Bäume schon Mitte November verkauft worden, berichtet Oelkers. Er empfiehlt, spätestens in der Woche vom 3. auf den 4. Advent zu kaufen. "Am 3. Advent ist garantiert am meisten los", ist seine Erfahrung. Später werde die Auswahl knapp.

Wie lagere ich den Baum, wenn ich ihn nicht direkt vor dem Fest kaufen will?

Die Erzeuger empfehlen, den Baum möglichst im Netz an einer sonnen- und windgeschützten Stelle im Freien oder in einer kühlen Garage aufzubewahren. Um das Austrocknen zu verhindern, sollte er in einen Eimer Wasser gestellt und vorher zwei bis drei Zentimeter angeschnitten werden. Einen Tag vor dem Schmücken ins Haus holen, aufstellen und das Netz von unten nach oben aufschneiden, damit sich die Äste entfalten können.

Können Bäume im Topf später gut ausgepflanzt werden?

"Mit dem Anwachsen ist es schwierig", meint Oelkers. Meistens würden Bäume im Topf nur in der passenden Größe aus einer Plantage gestochen. Die Wurzeln seien dann meist durchtrennt und nicht wie bei Baumschulware durch mehrfaches Verpflanzen kompakt gehalten. Der Bundesverband ergänzt: Besonders gut eignen sich Blaufichten als sogenannte Flachwurzler, da hier die Wurzeln ohne allzu große Schäden mit dem Spaten abgetrennt werden können. Grundsätzlich gilt die Faustregel: Je kleiner der Baum, desto weniger Wurzeln werden verletzt und umso größer ist die Anwuchschance.

Wie pflege ich den Baum am besten?

"Kontinuierlich wässern", betont Oelkers. "Die Frische steht und fällt mit der Feuchtigkeit, ohne Wasser wird der Baum kross." Also: Vor dem Aufstellen frisch anschneiden, täglich wässern. Ein zwei Meter hoher Nadelbaum braucht am Tag bis zu zwei Liter Wasser. Falls es draußen sehr kalt ist, den Baum vor dem Aufstellen in der Wohnung übergangsweise ein oder zwei Tage in die Garage oder in den Keller holen, damit er sich akklimatisieren kann. Drinnen nicht vor die Heizung oder in die Nähe des Kamins stellen.

Auch bei Weihnachtsbäumen lohnt es sich auf Siegel zu achten, wie hier auf dem Dottenfelder Hof in Bad Vilbel bei Frankfurt am Main.

Informationen zu Öko-Weihnachtsbäumen

Die Umweltschutzorganisation Robin Wood rät zum Kauf von Öko-Weihnachtsbäumen und zeigt Verkaufsstellen auf einer Online-Karte.

Interessierte erhalten Informationen unter robinwood.de/weihnachtsbaum, wie der Verein bereits im November mitteilte. Die meisten hierzulande verkauften Weihnachtsbäume stammten von Plantagen, auf denen Dünger und Pestizide eingesetzt würden.

Wer einen Christbaum kaufe, sollte auf Siegel anerkannt ökologisch wirtschaftender Landwirtschaftsbetriebe wie Naturland, Bioland, Demeter oder Biokreis sowie auf das Bio-Siegel der Europäischen Union achten. Diese Bäume seien ohne Einsatz von Pestiziden und Mineraldünger herangewachsen. Die gleichen Bedingungen erfüllten Bäume aus FSC-zertifizierten Forstbetrieben, erklärte die Organisation.

Hier finden Sie die bundesweite Karte mit Verkaufsstellen von Öko-Weihnachtsbäumen.