Bonn (epd). Ältere Beschäftigte werden in einer aktuellen Untersuchung von ihren Betrieben besser beurteilt, als Altersstereotype es nahelegen. Das Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) veröffentlichte am Mittwoch in Bonn die Ergebnisse seiner Untersuchung zu betrieblichen Altersstereotypen und zu Beschäftigten ab 50 Jahren. So stimmten lediglich 13 Prozent der befragten Verantwortlichen in den Betrieben der Aussage zu, dass Ältere schwächere Leistungen als Jüngere erbringen. Zugleich seien 56 Prozent aber der Meinung, dass ältere Beschäftigte sich nicht gut an Veränderungen in der Arbeitswelt anpassen könnten.
Grundlage der BIBB-Studie ist eine repräsentative Betriebsbefragung. Das BIBB-Qualifizierungspanel ist nach eigenen Angaben eine jährliche standardisierte Befragung von rund 4.000 Betrieben in Deutschland per computergestütztem persönlichen Interview.
Betriebe mit vielen älteren Beschäftigten bewerten Altersgruppe besser
Kleine Betriebe und Betriebe des Dienstleistungssektors bewerten in der Erhebung die Leistungs- und Anpassungsfähigkeit älterer Beschäftigter tendenziell besser als größere Betriebe und Betriebe des produzierenden Gewerbes. Auch die überdurchschnittliche Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in solchen Betrieben geht mit einer positiveren Bewertung Älterer einher. Dagegen kommen produzierende Unternehmen, die Produktions- und Steuerungstechnologien überdurchschnittlich nutzen, eher zu einer negativeren Bewertung.
Die Befragung zeigte auch einen Zusammenhang auf: Betriebe, die ältere Beschäftigte tendenziell negativer einschätzen, beschäftigen auch weniger Mitarbeiter dieser Altersgruppe. Um Fachkräfteengpässen entgegenzuwirken, wird es nach Einschätzung der Studienautoren künftig noch wichtiger, die Potenziale älterer Arbeitnehmer gezielt zu nutzen. Voraussetzung dafür sei, dass die Rahmenbedingungen für längere Erwerbsverläufe besser werden und sich der Blick der Betriebe auf ältere Beschäftigte wandelt.



