München (epd). Die katholische Reformbewegung „Wir sind Kirche“ hält eine verstärkte öffentliche Auseinandersetzung mit Vertretern der AfD für „unvertretbar und höchst gefährlich“. Programm und Aussagen dieser Partei widersprächen den Grundwerten des Christentums und „untergraben den demokratischen Diskurs in Deutschland“, erklärte das „Wir sind Kirche“-Bundesteam am Dienstag in München. Die Initiative zeigte sich in diesem Zusammenhang irritiert über Äußerungen des Bundes Katholischer Unternehmer (BKU). Der BKU hatte sich ähnlich wie der Verband der Familienunternehmen gegen eine vollständige Blockade der AfD ausgesprochen.
„Wir sind Kirche“ forderte den Bund Katholischer Unternehmer auf, seine Position zu revidieren, wie es der Verband „Die Familienunternehmer“ getan hat. Der Verband „Die Familienunternehmer“ hatte im Oktober zu einem Parlamentarischen Abend in Berlin auch die AfD eingeladen. Inzwischen hat der Verband dies als Fehler bezeichnet.
Betonung katholischer Werte
In einer BKU-Stellungnahme zum Umgang mit der AfD von Ende November heißt es, die BKU unterstütze die AfD weder inhaltlich noch organisatorisch und kooperiere auch nicht mit ihren Vertretern. In der letzten Zeit sei jedoch klar geworden: „Wegducken in der eigenen Filterblase hilft nicht. Daher wird der BKU den Dialog dort, wo er gefordert wird, nicht verweigern - denn nur im Dialog können Argumente gegenüber Positionen eingebracht werden, die nicht mit der Menschenwürde und den Prinzipien der Katholischen Soziallehre vereinbar sind.“
„Wir sind Kirche“ erklärte, die katholische Lehre betone die Würde jedes Menschen und die Verantwortung für eine gerechte Gesellschaft. Die AfD stehe mit „ihren menschenverachtenden und antidemokratischen Positionen“ im krassen Widerspruch zu diesen Werten. „Die öffentliche Präsenz rechtsextremer Akteure würde erwiesener Maßen deren Legitimität stärken und ihre extremistischen Ansichten weiter normalisieren. Dies muss mit allen Mitteln vermieden werden“, so die Initiative.



